Blut spenden und Leben retten
Der Verbund Evangelisches Klinikum Niederrhein und BETHESDA Krankenhaus ruft zur Blutspende auf

Am 14. Juni ist Weltblutspendetag, die Engpässe in den Spendezentren nehmen zu und die Verbände rufen zum Blutspenden auf. | Foto: LK
  • Am 14. Juni ist Weltblutspendetag, die Engpässe in den Spendezentren nehmen zu und die Verbände rufen zum Blutspenden auf.
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Blut ist essentiell für einen Großteil der Behandlungen im Krankenhaus, lässt sich aber nicht künstlich herstellen. Der Verbund Evangelisches Klinikum Niederrhein und BETHESDA Krankenhaus ist deshalb an allen fünf Verbundstandorten in Duisburg, Dinslaken und Oberhausen auf die Versorgung durch Blutspendedienste angewiesen.

Allerdings hat die Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren immer wieder zu Engpässen und Verzögerungen geführt. Aktuell ist der Bedarf an Blutkonserven aufgrund der Lockerungen wieder gestiegen: „Wir holen viele planbare Operationen nach, die wegen der Pandemie abgesagt wurden. Im Prinzip haben wir jetzt wieder so viele Operationen wie vor Corona. Die Zahl der Blutspenden hinkt da aber leider etwas hinterher“, erklärt Nanda Padval, Transfusionsverantwortliche Laborärztin im Evangelischen Klinikum Niederrhein.

Sorgsamer Umgang mit Spenderblut

Von hoher Bedeutung ist im Verbund der verantwortungsvolle Umgang mit dem knappen Spenderblut. „Für uns ist das eine kostbare Ressource, von der leider phasenweise immer wenig vorhanden ist. Deshalb setzen wir das vorhandene Spenderblut so optimal wie möglich ein. Schon vor einer OP untersuchen wir die Patienten, ob eventuell eine Blutarmut vorliegt, die dann vorab therapiert wird. Zudem kommen inzwischen immer häufiger OP-Techniken mit sehr geringem Blutverlust zum Einsatz“, sagt Dr. Axel Runge, Transfusionsverantwortlicher im BETHESDA Krankenhaus Duisburg. All diese Maßnahmen laufen unter dem Begriff „Patient Blood Management“. Dazu zählt auch das Cell-Saver-Verfahren, bei dem während einer OP Blut abgesaugt, gefiltert und recycelt wird und anschließend für die Eigenbluttransfusion zur Verfügung steht. Insgesamt ist so die Menge an benötigten Blutkonserven, die bei operativen Eingriffen verwendet werden, in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Die meisten Blutkonserven benötigt der Verbund hingegen für die Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten. Die Behandlung von Krebs führt häufig zu einer Blutarmut, die durch gespendetes Fremdblut ausgeglichen werden muss. Viele Krebspatientinnen und Krebspatienten können vorab für sich selbst kein gesundes Blut spenden, was im Anschluss für sie aufbereitet und verwendet kann. „Diese Patientinnen und Patienten sind dringend darauf angewiesen, dass sich jemand freiwillig bereit erklärt, Blut zu spenden“, appelliert Nanda Padval. Zudem benötigen natürlich auch schwerstverunfallte Patienten Blutkonserven.

Schulferien und Feiertage führen zu Engpässen

Bei einer Vollblutspende werden 500 Milliliter Blut entnommen. Mithilfe einer Zentrifuge wird es beim Blutspendedienst in seine Bestandteile aufgetrennt: Blutplasma, Erythrozyten-Konzentrat (rote Blutkörperchen) und Thrombozytenkonzentrat (Blutplättchen). Die Blutprodukte lagern bei den Blutspendediensten und werden bei Bedarf vom Verbund angefordert. „Blutplättchen sind aber nur ein paar wenige Tage haltbar. Eng wird es dann zum Beispiel rund um Feiertage, wenn es keine Blutspendetermine und damit keinen Nachschub gibt. Auch die Sommerferien sind immer eine kritische Zeit, wenn viele im Urlaub sind. Wünschenswert wäre es, wenn Menschen sich vornehmen, regelmäßig ihr Blut zu spenden, so dass über das Jahr konstant ein Bestand vorhanden ist. Der Weltblutspendetag ist dafür ein guter Start“, so Dr. Axel Runge.
Der Weltblutspendetag findet jedes Jahr am 14. Juni statt, es ist der Geburtstag von Nobelpreisträger Karl Landsteiner, dem Entdecker der Blutgruppen. Die WHO hat diesen Tag 2005 ins Leben gerufen, um allen Blutspendern zu danken. Dieses Jahr lautet das Motto: Donating blood is an act of solidarity. Join the effort and save lives (Blutspenden ist ein Akt der Solidarität. Machen Sie mit und retten Sie Leben).

Infos zur Blutspende

Blut spenden können gesunde Menschen ab 18 Jahren, die mindestens 50 Kilogramm wiegen. Wer zum ersten Mal Blut spendet, darf nicht älter als 68 Jahre sein. Wiederholungsspender können ja nach Blutspendedienst auch älter sein. Vor jeder Spende erfolgt ein kostenloser Gesundheitscheck (kleines Blutbild, Puls, Blutdruck und Körpertemperatur). Männer können maximal 6-mal pro Jahr Blut spenden, Frauen bis zu viermal. Blutspender erhalten in den festen Blutspendestationen eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro pro Spende von Plasma und Vollblut.
Für die Blutspende im BZD Blutspendezentrum Duisburg und im BZO Blutspendezentrum Oberhausen ist keine Terminvereinbarung nötig. Weitere Infos unter www.blutspendezentren.de
Der Deutsche Rote Kreuz Blutspendedienst-West bitte um vorherige Terminreservierung unter www.blutspendedienst-west.de

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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