Kleine Dose - große Wirkung
Der Kühlschrank als Lebensretter
Duisburg. Soeben hat es die 74-jährige Sabine Müller (Name geändert) noch geschafft, den Notarzt zu rufen. Als die Rettungskräfte ihre Wohnung betreten, ist sie so verwirrt, dass sie keine Angaben mehr zu ihren Vorerkrankungen oder Medikamenten machen kann. Doch die Sanitäter kommen dank eines kleinen Aufklebers an ihrer Wohnungstür auf die richtige Spur: Sie öffnen Frau Müllers Kühlschrank und finden dort ihre Notfalldose.
Die Notfalldose enthält neben persönlichen Daten auch einen Medikamentenplan und einen Hinweis auf Frau Müllers Tochter Paula, die auch ihre Vorsorgebevollmächtigte ist.
Dass die Notfalldose ein wirklich funktionierendes Hilfsmittel in Notfällen ist, konnten Zuschauer der WDR-Serie "Feuer und Flamme" schon zweimal sehen. Der Vorteil des Systems Notfalldose: In einer fremden Wohnung finden Rettungskräfte immer schnell die Küche und somit den Kühlschrank. Bei anderen Notfallvorkehrungen müssen sie erst die Schränke durchsuchen.
Smartphone hilft nicht weiter
Wer glaubt, sein Smartphone würde mit der "Notfallkarte" weiterhelfen, wird schnell eines Besseren belehrt: Oft ist der Akku im Notfall leer oder die Rettungskräfte kommen mit den Einstellungen des Telefons nicht zurecht. Auch das Gerücht, Notfallkontakte unter "ICE" (In Case of Emergency) im Telefonbuch zu speichern, ist problematisch, da die Tastensperre den Zugriff auf das Telefon verhindert.
Die Notfalldose (auch als "SOS-Dose" bekannt) gibt es von verschiedenen Hilfsorganisationen, in vielen Apotheken und unter www.notfalldose.de.
Notfälle auf der Straße
Für Notfälle unterwegs bietet es sich an, die Handynummer eines Notfallkontaktes mit einem Klebestreifen auf die Rückseite des Personalausweises oder der Krankenkassenkarte zu befestigen (dies ist keine "Urkundenfälschung", da der Klebestreifen wieder entfernt werden kann) oder eine Papier-Notfallkarte in der Geldbörse zu hinterlegen.
Autor:Dirk R. Schuchardt aus Duisburg |
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