“Denglisch in Pool Position – English makes German Werbung funny! 2″
Der Mann sagt von sich, er sei der dienstälteste Waliser zwischen Rhein und Ruhr. Der 1955 in Wales geborene Europareferent der Stadt Duisburg ist darüber hinaus einer der charmantesten und witzigsten Erzähler über die englische Sprache in der deutschen Werbung. Davon konnten sich an Sprache und Werbung Interessierte schon vor Jahren überzeugen, als er 2011 sein erstes Buch „It’s not all English what shines – English makes German Werbung funny“ veröffentlichte. Darüber ist auch hier im Lokalkompass berichtet worden:
http://www.lokalkompass.de/duisburg/leute/it-is-not-all-english-what-shines-d46970.html
Er, das ist Robert Tonks, der sich schon lange damit beschäftigt, welche Blüten die englische Sprache in der deutschen Werbung treibt. Anschauliche Beispiele dazu gab es bis zum Erscheinen des ersten Buches nur auf der Internetseite von Robert Tonks:
www.robert-tonks.de
„It is not all English what shines“ behandelt die witzige Seite des Strukturwandels der deutschen Sprache, der durch die Aufnahme von englischen Begriffen gekennzeichnet wird. Warum? Nun, Englisch ist in alle Lebenslagen der Deutschen und in alle Unterabteilungen der deutschen Sprache und Grammatik eingedrungen. Die Art und Weise wie die englischen Begriffe in die deutsche Sprache aufgenommen werden, zeugt allerdings von offensichtlicher Unsicherheit: Die Verwendung ist auf breiter Basis uneinheitlich und häufig verwirrend. Symptomatisch für den gegenwärtigen Stand dieser Evolution des Alltagsdeutsch ist das deutsch-englische Begriffspaar „bad design“. Wer im Internet nach Beispielen für schlechte Produktgestaltung sucht – also “bad design” im englischen Sinn -, erhält als Suchergebnisse Links auf moderne Badezimmergestaltung in Deutschland. Darunter auch ganz verrückte Kombinationen. Köstlich!
Bundesweit hat das erste Buch des Mannes, der einst auf Obstplantagen in der Umgebung von Avignon jobbte, ehe ihn die Unruhe nach Deutschland trieb, Furore gemacht und unglaublich viel Beachtung gefunden. Tonks, der auch wegen seiner ersten Freundin in unser Land kam, wurde diplomierter Sozialwissenschaftler, Lehrer in der Erwachsenenbildung, Übersetzer in der Stahlindustrie, Dolmetscher bei der Polizei, Prüfungsbeauftragter der Londoner Handelskammer in den neuen Bundesländern und schließlich Bürokrat: als Europareferent in seiner Wahlheimat Duisburg. Und nicht zuletzt ist er bekennender Fan von Liverpool FC und – Hommage an seine jetzige Heimat – vom MSV Duisburg.
Englisch, so sagt Robert Tonks, hätte die deutsche Sprache und Grammatik „erobert“. Doch Vorsicht: Die Art und Weise, wie die englischen Begriffe in die deutsche Sprache aufgenommen würden, zeuge in höchstem Maße von Unsicherheit, denn die Begriffe würden meistens uneinheitlich und häufig verwirrend verwendet. Symptomatisch für den gegenwärtigen Stand dieser Evolution des Alltagsdeutsch sei, so Rob Tonks, das oben schon erwähnte deutsch-englische Begriffspaar „bad design“. „Das gibt es doch nicht“, dachte Robert Tonks, wusste aber sofort, dass es so etwas doch gibt. Und somit war der Weg frei für „It is not all English what shines“. Ein, wie sich zeigte, Riesenerfolg.
Den Wert dessen, womit sich Robert Tonks beschäftigt, erkannte auch Dr. Matthias Wermke, bis 2010 langjähriger Chef des Duden-Verlages; Wermke schrieb am 15.02.2011 an Tonks (Zitat): „Wie Sie das Projekt jetzt im Internet umsetzen, ist beachtlich. Die Aussagen der Fotos werden durch Ihre mit Minimaltexten ergänzten Zeichnungen besser veranschaulicht als durch jede umständliche Erläuterung… Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Sie aus einer wachsenden Fan-Gemeinde tagtäglich mit neuen Funden versorgt werden. Sie haben so ein lebendes Projekt. Glückwunsch. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Spaß mit und an “It’s not all English what shines”. (Zitatende)
Und Robert Tonks hatte Spaß und Erfolg. Die 11,90 Euro für sein erstes Buches wurden gerne und immer wieder investiert und wenn Sie gleich nach dem Lesen dieses Artikel Ihren Nachbarn auf der Terrasse lauthals lachen hören, wer weiß, vielleicht liest er gerade „It is not all English what shines“. Oder aber Ihr Nachbar ist schon einen Schritt weiter und liest in dem neuen Buch von Robert Tonks mit dem ebenso treffenden wie köstlichen Titel
“Denglisch in Pool Position – English makes German Werbung funny! 2″
(erschienen im Verlag Winterwork im November 2012 / 11,90 Euro).
Auch bei Band 2 lohnt es sich, in der Buchhandlung zuzugreifen. Lesespaß von der ersten bis zur letzten Seite garantiert. Wenn Sie mehr über Robert Tonks und seine Bücher und Aktivitäten erfahren möchten, dann besuchen Sie seine Homepage:
www.robert-tonks.de
Viel Spaß.
PS:
Die Bilder zu diesem Artikel hat der Autor freundlicherweise für LK-Leser zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank, Robert.
Autor:Günter Sickmann aus Duisburg |
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