Grüner Waschlappen verliehen
Das Ergebnis verwundert nicht wirklich
Das Bündnis Klimaentscheid Duisburg hat den Grünen Waschlappen, einen Spottpreis für Greenwashing - also etwas als besonders umwelt- und klimafreundlich darzustellen, obwohl es das nicht ist - verliehen. Über die Auszeichnung freuen können sich - wer hätte das gedacht? - die Duisburger Radwege sowie die Karte der kühlen Orte. Auf dieser befindet sich zum Beispiel das Explorado, obwohl dieses schon lange nicht mehr in Duisburg ist. Außerdem sind auf dieser Karte die innerstädtischen U-Bahn-Stationen aufgeführt. Daran wird kritisiert, dass dies keine Ausflugsziele sind und nur die Anzahl der kühlen Orten anheben sollen. Statt dessen fehlt bei der Auflistung der Duisburger Wald.
Über die Duisburger Radwege braucht man nichts mehr zu sagen. Duisburg rühmt sich, Mitglied der AGFS zu sein und sich damit "fahrradfreundlich" nennen zu dürfen. Von der fahrradfreundlichen Stadt ist Duisburg jedoch Lichtjahre entfernt. Wer hier im Alltag Fahrrad fährt, hat eine Tapferkeitsmedaille verdient. Dabei geht es bei weitem nicht nur um Bequemlichkeit, sondern vor allem um Sicherheit. Die Radwege sind nicht nur marode, sondern häufig viel zu schmal, befinden sich in der Dooring-Zone, enden abrupt und führen auf die Straße. Bei Baustellen sieht sich der Radfahrer unvermittelt mit einem gesperrten Radweg konfrontiert und muss von einer Sekunde zur anderen entscheiden, wohin er nun ausweicht. Nicht jeder ist in der Lage, sich in kürzester Zeit in den fließenden PKW-Verkehr einer vielbefahrenen Straße einzufädeln. So fahren dann einige auf dem Bürgersteig weiter, was wiederum die Fußgänger ärgert. Konfliktfreier Straßenverkehr ist nur möglich, wenn man die Verkehrsteilnehmer konsequent trennt: Hier die Autos, dort die Radfahrer, da die Fußgänger.
Kritisiert wurde auch, dass vom RS1 in Duisburg noch kein Meter gebaut wurde. Diesen sollte man am besten als Allererstes realisieren, denn er hat das größte Potenzial, die Situation der Fahrradfahrer zu verbessern.
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