Bunte „Kästen“ unter Strom: Künstler gestaltet Anlagen der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH
Netzstationen und Verteilerschränke sind ein wichtiges Rückgrat der Stromversorgung in Duisburg. Circa 6.500 dieser Anlagen der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH befinden sich im Duisburger Stadtgebiet.
Die Verteilerschränke transportieren den in den Netzstationen auf Niederspannung von 400 beziehungsweise 230 Volt transformierten Strom in die Stadtviertel und Straßenzüge und damit zu den Haushalten. Meist in einem neutralen Grau oder Grün gehalten, bieten die Anlagen häufig eine Fläche für Schmierereien und Graffitis.
Um dies zu verhindern, greift der Duisburger Stromnetzbetreiber selbst zur Spraydose: Marten Dalimot, Künstler aus Duisburg, hat vor kurzem eine Station an der Gabrielstraße, Ecke Wildstraße in Neudorf im Auftrag der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft gestaltet.
Diese hat sich nun von grau in blühend bunt verwandelt und ist mit ihrer optischen Anlehnung an das gegenüberliegende Haus zu einem Blickfang im Viertel geworden.
„Unser Ziel ist es, zur Lebensqualität der Menschen vor Ort beizutragen“, erläutert Ralf Möllensiepen, Geschäftsführer der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft, den Hintergrund der Aktion.
Die Netzstationen und Verteilerschränke sollen natürlich hauptsächlich ihre Funktion erfüllen: die zuverlässige Versorgung der Duisburger Bürgerinnen und Bürger mit Strom.
„Da sie aber leider immer wieder als Flächen für Schmierereien zweckentfremdet werden, sind sie in einzelnen Fällen nicht schön anzusehen. Hier setzt unsere Idee an, sich als guter Nachbar in einem Viertel auch aktiv an der Gestaltung eines schönen Wohnumfelds zu
beteiligen.“
2009 startete das Unternehmen seine Kunstaktion an einer Netzstation auf dem Vorplatz der Schauinslandreisen - Arena. Sie wurde im weiß-blauen Zebralook des Fußballvereins MSV Duisburg gestaltet.
Im vergangenen Jahr folgten dann weitere Stationen entlang der Regattabahn im Sportpark Wedau. Sie wurden mit verschiedenen Sportmotiven verschönert – alles mit der Spraydose als Graffiti-Kunst.
Graffiti um Schmierereien zu verhindern? Was widersprüchlich erscheint, ist durchaus sinnvoll: „Es gibt in der Szene einen Ehrenkodex: Bereits mit Graffiti gestaltete Flächen werden nicht einfach neu besprüht“, erläutert Marten Dalimot, der seit 13 Jahren als
Auftragskünstler Graffitis gestaltet und Inhaber der Kreativagentur mindstates ist.
„In der Regel halten sich Sprayer an den Ehrenkodex. Auch, weil bereits belegte Flächen für sie uninteressant sind.“
In den kommenden Wochen wird Dalimot drei weitere Verteilerschränke in Neudorf an der Ecke Gabrielstraße/Wildstraße und Gabrielstraße/Richard- Dehmel-Straße sowie zwei Netzstationen in der Gneisenaustraße, Ecke Nettelbeckstraße und der Gneisenaustraße, Ecke Heinestraße gestalten. Die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft plant zudem die Verschönerung einer Netzstation im Innenhafen.
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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