Bombe an der MSV Arena in Rekordzeit entschärft
Die in der vergangenen Woche auf dem Parkplatz 4 an der Kruppstraße durch Luftbildauswertung entdeckte Bombe ist am Donnerstag in Rekord verdächtiger Zeit von Feuerwerker Peter Giesecke aus Oberhausen - Alstaden und seinen Kollegen entschärft worden. Um 11.04 Uhr kam die Mitteilung, dass mit der Entschärfung begonnen wurde und bereits um 11.25 Uhr konnte entwarnt werden.
Im Rahmen des geplanten Neubaus der Jugendherberge hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst vier Verdachtspunkte ausgemacht, bei dessen genauerer Untersuchung neben einer „Niete“, in nur 1,5 Meter Tiefe eine amerikanische 10 Zentner Bombe gefunden wurde.
Im gleichen Atemzug wurde neben der „erstaunlich gut erhaltenen Bombe“, wie es Peter Giesecke umschrieb, denn sogar die grünliche Originalfarbe war noch zu erkennen, auch die Überreste von zwei englischen sog. „Zerschellern“ in nur einem halben Meter Tiefe geborgen und gleich mit abtransportiert.
Dieses sind Bomben, die beim Aufprall geborsten, aber nicht explodiert sind - siehe auch hier:
http://www.lokalkompass.de/duisburg/ratgeber/koeniggraetzerstrasse-zerscheller-m145061,33082.html
Diese Teilstücke können auch noch Sprengstoff beinhalten. Die Bomben und Reste wurden zunächst wieder nach Lintorf ins Zwischenlager gebracht und von dort geht es nach Ringelstein bei Detmold zur endgültigen Vernichtung! Es war bereits die fünfte Bombe, die 2011 in Duisburg entschärft wurde.
In der Evakuierungszone mit einem Radius von 500 m wohnen 715 und in der Sicherheitszone von 1000 m 5649 Einwohner.
Wie immer wurden bettlägerige, unterstützungsbedürftige und gehbehinderte Menschen durch das DRK zum Aufenthaltsraum gebracht. Es gab 12 Transporte. 20 Mitarbeiter kümmerten sich liebevoll um die Senioren, die allesamt Zeitzeugen der Luftangriffe auf die Stadt waren.
In der Evakuierungszone lagen der DVG Betriebshof, die Schauinsland Reisen Arena, das Schwimmstadion, die Eissporthalle, der Sportpark Duisburg, der Alte Friedhof, die Behindertenwerkstatt, ein Übergangswohnheim sowie Gewerbebetriebe.
In der Sicherheitszone kamen zwei Schulen, der Sportpark Duisburg mit dem Leichtathletikstadion, dem Landessportbund, der Fußballverband, das Kanu-Leistungszentrum, die DLRG Wasserskianlage, das Strandbad Bertasee, Gewerbetriebe, eine Kirche und weitere Sportanlagen hinzu.
Die Evakuierungszone glich um 10.00 Uhr einer Geisterstadt mit leergefegten Straßen. Alle Menschen, die sich in der Sicherheitszone befanden, mussten in ihren Wohnungen bleiben und sich zivilschutzmäßig verhalten.
Gesperrt wurden die beiden Hauptverkehrsstraßen in Richtung Innenstadt, die Düsseldorfer Straße und der Kalkweg. Die PKWs quälten sich über die Wanheimer Straße oder von Wedau über die Koloniestraße durch Neudorf.
Der äußere Ring wurde durch die Polizei, der innere Ring durch das Ordnungsamt gesperrt.
Außerdem wurde die BAB 59 in Fahrtrichtung Düsseldorf ab dem Kreuz Duisburg und in Fahrtrichtung Dinslaken ab Kreuz Süd gesperrt.
Die DVG mußte 5 Bus- und eine U Bahn Linie umleiten oder Schienenersatzverkehr anbieten. Betroffen waren auch die Bahnverbindungen zwischen Duisburg und Düsseldorf, bzw. Rheinhausen sowie die Entenfanglinie.
18 Mitarbeiter verteilten Flugzettel an die Bewohner und 42 städtische Mitarbeiter und etwa 24 Polizisten sorgten für Verkehrsabsperrungen und Lautsprecherdurchsagen.
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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