Darmkrebszentrum in Hamborner Klinik ausgezeichnet
Bald europäisches Ausbildungszentrum
Die Diagnose Darmkrebs ereilt laut Statistik im Laufe des Lebens eine von 19 Frauen und einen von 15 Männern. Damit gehören diese Tumore zu den häufigeren Krebserkrankungen in Deutschland und beeinflussen das Leben vieler Menschen massiv.
Ein guter Ausgang, sprich die Heilungschancen, hängen dabei wesentlich von einer frühzeitigen Diagnostik sowie einer individuellen Therapie und Nachsorge ab. Für diese komplexe Aufgabe ist das Darmkrebszentrum an der Helios St. Johannes Klinik Duisburg umfassend ausgestattet, deshalb wurde das fächerübergreifende Team nun erneut von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) rezertifiziert.
Basis dafür sind unter anderem ein funktionierendes Qualitätsmanagement sowie bestimmte Mindestmengen. Die von der DKG beauftragte OnkoZert-Kommission kontrolliert dabei nach Erstvergabe der Auszeichnung einmal jährlich die Einhaltung der Anforderungen. Vor Ort am Klinikstandort in Alt-Hamborn begutachteten die Prüfer neben den Strukturen und Behandlungsergebnissen auch die Leistungsqualität der kooperierenden Abteilungen sowie die Fallzahlen und die Menge der erfolgten Operationen.
DaVinci-Roboter-System
Bereits seit 2022 ist das Darmkrebszentrum am Helios Standort in Alt-Hamborn offiziell Teil des erlesenen Kreises der DKG-Zentren. Schon zu Beginn und auch diesmal fiel dem Zertifizierungsteam vor allem der ausgewiesene hohe operative Standard mit dem Schwerpunkt der minimal-invasiven Robotik auf, einhergehend mit einem nachweislich besseren Outcome für Patienten.
Das dazu notwendige DaVinci-Roboter-System, das der Hamborner Anzeiger seinerzeit ausführlich vorstellte, kommt inzwischen bei rund 95 Prozent der Dickdarmkrebs- und 85 Prozent der Mastkrebsoperationen zum Einsatz. Bundesweit erfolgen nur rund 35 Prozent der Eingriffe auf diese Weise.
Zum Lernen nach Hamborn
Die hohe Qualität der Robotik am Haus hat sich auch überregional herumgesprochen: Die Abteilung von Chefarzt Dr. Norbert Hennes ist in der finalen Prüfungsphase zur Ernennung als europäisches Ausbildungszentrum für robotische Chirurgie mit dem Schwerpunkt Darmtumor- und Pankreastumorchirurgie. Das bedeutet, dass nach erfolgreichem Abschluss zukünftig externe Ärzte – sogar aus Nachbarländern – zum Lernen nach Hamborn kommen.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.