Alle Jahre wieder...

Alle Jahre wieder..... kommt nicht nur das Christuskind und kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus. Alle Jahre wieder beginnt auch die Suche nach dem richtigen, ja vielleicht sogar perfekten, Weihnachtsgeschenk.

Und als ob es nicht schon schwierig genug wäre, etwas Passendes für die Eltern und Geschwister zu finden, muss natürlich zusätzlich für den Partner bzw. die Partnerin eine besondere Aufmerksamkeit gefunden werden.

Dabei ist es wichtig, dass das ausgesuchte Geschenk mehrere Dinge zum Ausdruck bringt. Es muss von Herzen kommen und trotzdem einen praktischen und im besten Falle ideellen Wert besitzen. Es darf nicht zu billig, aber auch unter gar keinen Umständen zu teuer sein. Denn nichts ist unangenehmer als ein Weihnachtsabend, an dem Sie ihm eine sündhaft teure Armbanduhr schenkt und Er im Gegenzug „nur“ einen hübschen Blumenstrauß überreicht.

Ebenfalls muss beachtet werden, dass Geschenk für die Angebetete unter gar keinen Umständen aus dem Bereich Haushalt stammt. Oder haben Sie schon mal versucht, Ihrer Frau einen Kochtopf oder eine Pfanne unter den Weihnachtsbaum zu legen? Sollten Sie dies tatsächlich getan haben, wird es jedoch vermutlich das erste und auch das letzte Mal gewesen sein.

Aber auch für Ihn kann nicht aus jedem Bereich etwas gekauft werden. Ob man ihn mit Eintrittskarten fürs Ballett oder Dekorationsartikeln wirklich glücklich macht, darf an dieser Stelle bezweifelt werden. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber ein Großteil der Bevölkerung dürfte bestimmte Klischees dann doch erfüllen.

Jetzt besteht natürlich die Möglichkeit, dass die Dame ein schönes Schmuckstück erhält und der Mann für ein Wochenende Ferrari fahren darf. Das klingt ja auch schon mal gar nicht so schlecht. Leider wurde hier die Rechnung ohne den Faktor „Kreativität“ gemacht, der an Weihnachten auch nicht ganz unwichtig ist.

Um wirklich alle Variablen zu beachten, startet man also eine lange und ermüdende Suche im Internet. Da findet sich für den abenteuerlustigen Herren eine Fahrt im Eiskanal oder Bungee-Jumping. Für die Ruhigeren gibt es zur Not ja noch Wellness-Angebote. Die Frauen freuen sich bestimmt über ein professionelles Fotoshooting oder einen exotischen thailändischen Kochkurs.

Nun hat man doch wirklich alles bedacht, oder? Leider nicht, weil das perfekte Weihnachtspräsent im Idealfall eine gemeinsame Aktivität sein sollte. Das trifft zwar auf die zuletzt genannten Vorschläge zu, aber ob Er wirklich thailändisch kochen und Sie wirklich Bobfahren will, kann man auch in Frage stellen. Trotzdem hat man das ja schließlich selbst verschenkt, also begleitet man seine bessere Hälfte auch. Nun liegt darin viel Potenzial für Spannungen, sollte herausgefunden werden, dass man selbst eigentlich gar keine rechte Lust auf die gemeinsame Unternehmung hat.

Gibt es also überhaupt das richtige Geschenk? Gibt es eine Möglichkeit, alle Faktoren zu berücksichtigen? Kann man es wirklich schaffen, beim Schenken keinen Fehler zu machen? Wenn Sie mich Fragen, würde ich mit „Jein“ antworten. Aber je näher Sie der Perfektion kommen, umso mehr werden die Augen des/der Beschenkten leuchten. Und ich hoffe, ich konnte Ihnen ein paar gute Denkanstöße geben.

Zum Schluss möchte ich zur Verdeutlichung noch ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung einbringen, dass auch Jahre später noch zu Spannungen führt. Und vielleicht lernen Sie ja aus dieser Geschichte. Es war der 24. Dezember, der heilige Abend. Stolz zückte ich unter dem schön geschmückten Weihnachtsbaum zwei teure, besondere Theaterkarten hervor. Damit rief ich einen Sturm der Freude hervor und war so stolz, dass ich etwas Richtiges gefunden hatte. Völlig trunken von dem Glück, dass mein Geschenk perfekt angekommen war, öffnete ich auch das für mich gedachte Paket. Und was kam zum Vorschein? Ein Gutschein für ein Fahrsicherheitstraining an einem Sonntagmorgen um neun Uhr. Nicht nur, dass mir dieses Geschenk sagte, ich würde schlecht Auto fahren. Und das darf man einem Mann niemals – wirklich niemals – auch nur im Ansatz sagen. Zusätzlich fand das ganze am Wochenende (!!!) morgens früh (!!!) statt. So etwas darf man einem Morgenmuffel wie mir schon mal gar nicht antun. Wie der weitere Weihnachtsabend verlaufen ist, können Sie sich also folglich vorstellen.

Für einen Moment habe ich überlegt, ob ich Sie zum Ende dieses Artikels einfach so zurücklassen soll, ohne vielleicht einen kleinen Vorschlag für das nahezu perfekte Weihnachtsgeschenk zu geben. Aber das wäre einfach ein wenig unpassend – vielleicht gar grausam – gewesen.

Warum schenken Sie dieses Jahr nicht einen wunderschönen gemeinsamen Abend, von dem beide Partner etwas haben? Einen Gutschein für ein Abendessen im Innenhafen, vielleicht im „Mongo's“ - dort kann man die Speisen variieren und Vieles ausprobieren. Dazu bieten sich als Zugabe noch Theaterkarten an. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Musical „Das Lazarett“, welches nicht weit vom Innenhafen in Rheinhausen augeführt wird? Die Frauen bekommen eine romantische Liebesgeschichte und die Männer erhalten eine mitreißende Geschichte voller Spannung. Als perfekten Abschluss liegt dann noch ein Massage-Gutschein bei, wobei Sie selbst natürlich Masseur/Masseuse sind.

Jetzt bleibt mir nur noch Eines zu tun: Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Jagd nach den Geschenken und ein wunderschönes, besinnliches Weihnachtsfest.

Autor:

Markus Schilling aus Essen-Borbeck

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