100 Geheimnisträger mit Geschäftsidee kamen im Tectrum zusammen

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„Mach´s in Duisburg!“, so lautet der Slogan des dritten Existenzgründerwettbewerbes der Gründungsinitiative Innovation Duisburg (GRIID), den die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg (GFW Duisburg) gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen und den Initialpartnern Sparkasse Duisburg, Volksbank Rhein-Ruhr sowie der Niederrheinischen Industrie und Handelskammer ins Leben gerufen haben.

Um sich über die einzelnen GRIID-Module zu informieren, hatten sich zahlreiche Gründungs­willige zur Auftaktveranstaltung im Tec-Tower des Neudorfer Technologiezentrums Tectrum eingefunden. Sie alle eint die gute Geschäftsidee im Hinterkopf, die sie mit Hilfe von GRIID und dem darin eingebetteten small business management-Kurs innerhalb von sechs Monaten auf deren wirtschaftliche Tragfähigkeit überprüfen wollen. Welche Idee das genau ist, wurde oftmals nicht verraten; schließlich soll kein anderer einem am Markt damit zuvorkommen. So waren die Besucher der Informationsveranstaltung wie immer auch ein Stück weit Geheimnisträger.

Die Gesprächsleitung hatte Sascha Devigne, Chef von Studio 47, übernommen und führte gekonnt durch den interessanten Nachmittag.

Zu Beginn der Veranstaltung übermittelte OB Adolf Sauerland ein Grußwort der Stadt Duisburg und Klaus Wulfert, Prokurist der GfW, selbige für die Wirtschaftsförderer.

Prof. Dr. Volker Breithecker, sbm Projektleiter an der Mercator Universität stellte noch einmal das Produkt „small business management“ im Detail vor.

Besagte Geheimnisträger trafen bei der Auftaktveranstaltung auf solche, die den GRIID-Existenzgründerwettbewerb und sbm-Kurs bereits erfolgreich absolviert haben. Dieser Austausch brachte weiteren Motivationsschub. Von ihren Erfahrungen als Jungunternehmer berichteten Nicole Lohbeck, Inhaberin von „Neue Gärten“ sowie die Diplom-Informatiker Andre Overhagen und Peter Seydel, Geschäftsführer von Novacore Studios und Gregor Hiesgen, Geschäftsführer der SHS-Energieeffizienz GbR.

Nicole Lohbeck, Inhaberin „Neue Gärten“

Den eigenen Garten nach Plan zu bepflanzen – mit Freunden und Nachbarn in geselliger Atmosphäre mit Snacks und Getränken – das ist nur eine der Ideen von Unternehmens­gründerin Nicole Lohbeck. „Ich wollte Gartendesign jedem zugänglich machen, ganz gleich, ob jemand den Garten eines Reihen- oder Mehrfamilienhauses oder eine ganze Parkanlage gestalten will“, so die gelernte Technikerin für Garten- und Landschaftsbau. Mit ihrem Unternehmen „Neue Gärten“ bietet Lohbeck ihrer Kundschaft professionelle Gartenplanung an – vom Entwurf bis hin zur Unterstützung bei der Umsetzung.

Die Idee zu „Neue Gärten“ war bei Lohbeck schnell geboren. Mit der Umsetzung ließ sie sich Zeit; schließlich galt es zunächst, sich das notwendige betriebswirtschaftliche Rüstzeug für eine Selbständigkeit zuzulegen. „Zwar wusste ich durch meine Berufserfahrung reichlich über Gartendesign, aber für eine Unternehmensgründung von heute auf morgen fehlte mir das notwendige Wissen.“

Dieses erlangte sie schließlich 2009 durch den Existenzgründer­wettbewerb und das darin eingebettete sbm-Projekt. Bereut hat sie den Schritt nie: „Es ist unsagbar wichtig, sich gründlich auf das Unternehmertum vorzubereiten. Das sbm-Seminar war für mich eine optimale Vorbereitung auf meine Selbstständigkeit. Durch die Workshops und Seminare wurde ich sorgfältig dazu befähigt, meinen eigenen Businessplan aufstellen zu können. Und dieser ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Gründung“, so Lohbeck, die weiß dass „eine Spontanentscheidung wenig hilfreich“ gewesen wäre. Gerne erinnert sie sich zudem an die „tollen Kontakte mit anderen Seminarteilnehmern wie Referenten.“

Nicht mit Kritik zurück hielt sich Nicole Lohbeck an dem teilweise völlig desinteressierten und inkompetenten Verhalten ihrer "Fallmanager" beim Duisburger "jobcenter", als sie diesen ihre Idee vorstellte.

Andre Overhagen und Peter Seydel, Geschäftsführer, „Novacore Studios UG“

Overhagen und Seydel haben ein Entwicklungsstudio für Videospiele. Das Projekt „Novacore“ wurde im April 2009 als Universitäts-Ausgründung von Andre Overhagen und Peter Seydel begonnen. Nach erfolgreichem Abschluss als Diplom-Informatiker an der Universität Duisburg-Essen und mit Bravour durchlaufenem sbm-Lehrgang, gewannen die Akademiker 2008 den Existenzgründerwettbewerb, der damals noch StartUp-Duisburg hieß.

Die offizielle Gründung der „Novacore Studios“ als GbR fand im Mai 2010 statt. Kurze Zeit später wurde die „Novacore Studios UG“ (haftungsbeschränkt) als Kapitalgesellschaft gegründet. Das Unternehmen ist eng verbunden mit der Universität Duisburg-Essen, der Mediadesign-Hochschule Düsseldorf sowie der GamesFactory-Ruhr. Zurzeit arbeiten Overhagen und Seydel an ihrem ersten Großprojekt, einem Science Fiction-Strategiespiel.

„Als leidenschaftliche Computerspieler hatten wir schon lange den Wunsch, unsere eigenen Games-Ideen umzusetzen. GRIID und sbm haben uns dabei sehr geholfen, sowohl Grundlagen des Unternehmertums zu erlernen als auch die richtigen Kontakte zu knüpfen.“ so Overhagen. „Ohne die Unterstützung des GRIID-Netzwerks wäre es sehr schwierig gewesen, den weiteren Weg über das EXIST-Gründerstipendium zu gehen und hierdurch den Weg für unser eigenes Projekt zu ebnen.“

Gregor Hiesgen, Geschäftsführer, „SHS-Energieeffizienz GbR“

Die drei Ingenieure Kenny Saul, Gregor Hiesgen und Martin Spitz von der Universität Duisburg-Essen gewannen im letzten Jahr den GRIID-Existenzgründerwettbewerb. Die Idee überzeugte auch die Expertenjury des eXist-Forschungstransfer-Programms des Bundeswirtschafts­ministeriums. „SHS-Energieeffizienz GbR“ bietet Beratung sowie innovative Produkte und Dienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Kunststoffverarbeitung.

Im Prozess der Kunststoffverarbeitung werden erhebliche Mengen an Energie zum Betrieb von Anlagen und Maschinen benötigt. Die zugeführte Energie wird anschließend dem erwärmten Produkt wieder entzogen. Zur Überwindung dieser Differenz ist ein gewisses Maß an Energiezufuhr notwendig. Die SHS Energieeffizienz GbR vergleicht bei kunststoffverarbeitenden Prozessen den tatsächlichen Energieinput mit den physikalisch notwendigen Energiemengen und zeigt Unternehmen Energieeinsparungspotenziale auf.

Gefragt nach dem Mehrwert von GRIID und sbm antwortete Nachwuchsunternehmer Hiesgen: „Dadurch konnten wir uns unternehmerische Fähigkeiten aneignen, wir erlernten für eine Gründung unerlässliches betriebswirtschaftliches Know-how und wissen nun, welche Aspekte wir in Finanzierungs- und (Patent-) Rechtsfragen berücksichtigen müssen.“

Durch GRIID und sbm sei ihre Idee weiter gepusht worden und habe sich konkretisiert. „Schließlich mussten wir uns intensiv damit auseinandersetzen und sie unter den verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Unser Businessplan, den wir nach Abschluss des sbm-Kurses erstellen konnten, hat sich positiv ausgewirkt, als es um die Beantragung von Fördermitteln ging“, erinnerte sich Hiesgen. Last, but not least, habe das Team der „SHS Energieeffizienz GbR“ durch die GRIID- und sbm-Aktivitäten wertvolle Kontakte knüpfen können – beispielsweise zum Gründungscoach, zum Patentanwalt und zur hiesigen Wirtschaftsförderung.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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