Wir brauchen eine moderne Präventionspolitik

In den vergangenen Tagen haben sich einige Politiker der schwarz-gelben Koalition zum Thema Prävention zu Wort gemeldet. Als Berichterstatterin meiner SPD-Bundestagfraktion für Kinder- und Jugendgesundheit engagiere ich mich für eine moderne Präventionspolitik und wir werden nach der Sommerpause meinen Antrag "Kinder- und Jugendgesundheit: Ungleichheiten beseitigen - Versorgungslücken schließen" in den Deutschen Bundestag einbringen.

Übergewichtige Kinder brauchen keine neuen Fahrradhelme, sondern Angebote und Unterstützung, um ihr Leben und ihre Ernährung in Griff zu bekommen. Entsprechende Modellprojekte und Netzwerke gibt es in vielen Städten und Gemeinden. Die Bundesregierung muss diese Projekte organisatorisch und finanziell stärken sowie klare Präventionsziele vorgeben. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert dazu die Einrichtung einer Präventionsstiftung, die Mittel für Präventionsmaßnahmen bei Sozialversicherungsträgern, Bund, Länder und Gemeinden einsammelt und sie nach klaren Maßgaben verteilt. Für Kinder- und Jugendliche müssen niedrigschwellige Settingangebote Priorität genießen. Kinder wie Eltern sollen im Alltag Ernährungsbewußtsein, Lebenskompetenz und Verhaltensänderungen erleben und erlernen.

Immer nur auf den Arzt zu schauen, wie die FDP, greift viel zu kurz. Was von der Koalition bisher zur Präventionsstrategie zu hören war, bleibt deutlich hinter den Ansprüchen an eine moderne Gesundheitspolitik zurück. Kinder und Jugendlichen mit sozial schwachen Eltern oder aus Familien mit Migrationshintergrund haben heute die schlechtesten Chancen, gesund aufzuwachsen. Mit Sonntagsreden und Filmchen à la „Der 7. Sinn“ werden die Zielgruppen nicht erreicht. Für sie muss eine moderne Präventionspolitik gemacht werden.

Hier lesen Sie unseren Antraghttp://www.baerbelbas.de/images/stories/Aktuelles/2012-03-06%20antrag_kindergesundheit.pdf