Besseres Miteinander im Straßenverkehr

Wie ist das heutzutage noch möglich?

Vor kurzem hatte ich nach einer Diskussion über rücksichtslose Raser eine entsprechende Petition erstellt.
Kommenden Sonntag ( 29.9. ) findet in Duisburg die Kidical Mass, die Fahrraddemo für mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr, statt.
Wie aber war es eigentlich früher? Meine Kindheit war in den 1970er Jahren. Auch damals hatte schon jede Familie, die ich kannte, ein Auto, manche sogar zwei. Dennoch war der Verkehr weniger dicht und vor allem weniger hektisch und rücksichtslos.
Die Hauptdurchgangsstraßen waren auch damals für uns tabu, weil das Spielen dort zu gefährlich war. Aber wir spielten in allen Nebenstraßen. Wenn ein Auto kam, machten wir selbstverständlich Platz, aber diese Rücksicht war keine Einbahnstraße, denn die Autos fuhren genauso selbstverständlich nur im Schritttempo da durch, weil sie wußten, dass da Kinder spielen.
Auch Radfahrer wurden mit ausreichend Abstand überholt, und genauso selbstverständlich machten Radfahrer, die solange die Straße frei war, zu zweit nebeneinander fuhren, selbstverständlich Platz, wenn ein Auto kam.
Wo sind wir eigentlich falsch abgebogen, dass diese gegenseitige Rücksicht heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist?
Es wäre schön, wenn wir auch ohne gesetzliche oder bauliche Maßnahmen wieder lernen könnten, aufeinander Rücksicht zu nehmen, aber das wird wohl kaum möglich sein.
Daher werden wir daran nicht vorbeikommen, Maßnahmen zum Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer zu treffen, und da natürlich nicht die gesamte Verkehrsinfrastruktur Deutschlands von jetzt auf gleich umgebaut werden kann, fangen wir am besten bei den Wegen, die Kinder auf dem Weg zur Schule und zu ihren Sportvereinen und Jugendclubs zurücklegen, an.
Dabei sollte es so viel Bürgerbeteiligung wie möglich geben, damit das umgesetzt wird, was die Mehrheit der Bevölkerung will und sich die Maßnahmen nicht danach richten, welcher Lobby sich die gerade regierende Partei verpflichtet fühlt.