Walter Riester wehrt sich gegen Norbert Blüm
Wedau. Der ehemalige Bundessozialminister Walter Riester (SPD) wehrt sich gegen Vorwürfe seines Amtsvorgängers Norbert Blüm (CDU), der ihm jüngst in einem Interview mit der Westdeutschen Zeitung vorwarf, das die Ursache für das sinkende Rentenniveau eine Folge der rot-grünen Rentenreform aus dem Jahr 2001 sei. Gegenüber dem Duisburger Internetsender „Rentenfernsehen.de“ erklärte Riester, das der Bundeszuschuss in seiner Amtszeit deutlich höher ausgefallen sei, als zu Blüms Zeiten. Seit dem es die Riester-Förderung gibt, seien in der Zeit ab 2002 rund 701 Mrd. Euro an Bundeszuschüssen in die gesetzliche Rentenversicherung geflossen. Im gleichen Zeitraum sind lediglich 9 Mrd. Euro für die Riester-Zulagen an rund 15 Millionen Riester-Sparer ausgezahlt worden. Dieser im Verhältnis geringe Betrag hätte keine spürbaren Auswirkungen auf die Finanzen der Rentenversicherung gehabt.
Walter Riester unterstützt im Interview an der Duisburger Regattabahn im Kern die Überlegungen von Bundessozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) zur “Zuschuss-Rente”. Gerade im Hinblick auf die nicht mehr durchgängigen Versicherungsbiographien mit Arbeitslosigkeitszeiten, gering entlohnten Beschäftigung und Minijobs, sei die “Zuschuss-Rente” diskussionswürdig und solle nicht gleich wieder zerredet werden.
Im Interview wehrt sich Riester gegen Anfeindungen, er würde sich als gut bezahlte Werbefigur für Banken und Versicherungen verdingen. Er habe noch nie eine Produktschulung abgehalten. Riester verweist auf seine unentgeltlichen Schulungsveranstaltungen beispielsweise für Gewerkschaften oder für die Bundeszentrale für politische Bildung, für die er außerdem auch noch selber seine Reisekosten trage. In seinen Schulungen für gewinnorientierte Unternehmen wie Banken und Versicherung, verlange er selbstverständlich ein Honorar. Empfehlungen für bestimmte Anbieter und Produkte habe er noch nie abgegeben. Riester rät den Verbrauchern sich über die unabhängige Stiftung Warentest in Altersvorsorgefragen zu informieren.
Das Videointerview kann auf Rentenfernsehen.de kostenlos angesehen werden.
Autor:Susanne Zander aus Duisburg |
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