Immer die Radfahrer! Immer die Autofahrer!
Verkehrsteilnehmer und -regeln
Häufig ist in Diskussionen auf sozialen Medien, in denen es um die Radverkehr geht, zu lesen, dass sich Fahrradfahrer nicht an Verkehrsregeln halten. In einem anderen Beitrag zu dem Thema hatte ich bereits die Vermutung geäußert, dass nicht immer Rücksichtslosigkeit dahinter steckt, wenn Radfahrer manche Regeln nicht befolgen, sondern häufig auch Angst oder Unsicherheit. Seit der Steinzeit ist uns angeboren, auf Gefahren mit Kampf oder Flucht zu reagieren. Wenn also ein Radfahrer bei einer Gefahrensituation auf den Bürgersteig "flüchtet" entspricht das dem angeborenen Instinkt, sich zu retten.
Beleuchten wir aber nun diejenigen, welche die Behauptung aufstellten, Radfahrer würden sich nie an Regeln halten, nämlich die Autofahrer. Halten sie sich an alle Regeln? Ich behaupte nein! Das fängt schon beim Parken an. Da stellt man sich schon mal mit seinem dicken SUV auf einen Behindertenparkplatz, weil der ja so schön breit ist. Noch häufiger kommt das "Ich will doch nur mal kurz telefonieren"-Parken auf Geh- und Radwegen vor, ungeachtet der Tatsache, dass Kinderwagen, Fahrrad mit Anhänger, Rollstuhl und Rollator nun nicht mehr vorbeikommen und auf die Straße ausweichen müssen, wo sie sich unnötigerweise Gefahrensituationen aussetzen.
Sehr beliebt auch: Sofort hupen, sobald der Verkehr stockt, statt erstmal zu überlegen, was die Ursache sein könnte: Wird gerade ein Möbelwagen beladen, ist die Müllabfuhr unterwegs, ist da eine Baustelle oder hat jemand einfach nur deswegen seine Fahrt verlangsamt, um nach den Wegweisern zu gucken?
Und Blinken wird sowieso völlig überbewertet.
Generell läßt sich feststellen, dass der Straßenverkehr nicht nur zugenommen hat, sondern die Verkehrsteilnehmer auch hektischer, rücksichtsloser und gleichzeitig unaufmerksamer geworden sind. Natürlich trifft das nicht auf jeden zu, aber es ist die generelle Tendenz.
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