Unhaltbare Zustände im Integrationsrat Duisburg

Am gestrigen Dienstag fand die September-Sitzung des Duisburger Integrationsrates statt. Und fand nach rund 15 Minuten ein unwürdiges Ende.

"Wahl der Delegierten zur Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen NRW (LAGA NRW), Wahl eines Delegierten für den Hauptausschuß" hieß es unter Tagesordnungspunkt 2. Nachdem der Rat der Stadt den bisherigen Kandidaten schon zweimal durchfallen ließ, hätte nun im dritten Anlauf ein Delegierter bestimmt werden müssen.

"Es geht um die Mißachtung und Bevormundung durch den Rat. Wir stellen heute keinen eigenen Kandidaten," ereifert sich Yücel Güngör vom MTB.

"Es ist ein trauriger Anlaß, worüber wir hier reden. Wir sind die gewählten Mitglieder des Integrationsrates. Es ist erschreckend, wie kaltschnäuzig unsere Entscheidung vom Rat abgewischt wird. Rot - rot - grün hat die Mehrheit im Rat; sie hat es noch nicht einmal nötig, zu begründen, warum sie unsere Entscheidung ablehnt. Wir werden von der Ratsmehrheit abgestraft. Wir können machen, was wir wollen und sind überflüssig. Wir können und dürfen uns das nicht bieten lassen."

Noch bevor zu es zu einer Abstimmung oder ähnlichem kommen kann, verlassen die CDU und die Integrationsratsmitglieder, die ihr nahestehen, die Sitzung. Der Integrationsrat ist somit nicht mehr beschlußfähig, da nicht mehr genügend Mitglieder anwesend sind. Die Sitzung ist damit nach rund 15 Minuten beendet.

Im privaten Gespräch nach der Sitzung stellte sich heraus, daß es wohl um die Person Yücel Güngör ging. Er war bislang als Delegierter vorgesehen. "Es geht um reine Parteipolitik. Güngör war 20 Jahre lang Mitglied der SPD und ist dann ausgetreten. Die SPD kann sich das aus machttaktischen Gründen nicht bieten lassen," ist von einem Integrationsratsmitglied zu hören.