Hürden und Herausforderungen
Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie

Welche Hürden und Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie und wie begegnet man ihnen am besten?
Was oft einer Nachhaltigkeitsstrategie bzw. der Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen im Weg steht, sind:
- Egoismus
- Angst vor Veränderung
- Lobbyismus
Man wird also weniger erreichen, wenn man an das Gewissen appelliert, als wenn etwas mit persönlichen Vorteilen verbunden ist. Genauso kann man auch die negativen Auswirkungen auf den Einzelnen, wenn die Maßnahme nicht umgesetzt wird, hervorheben. Und die Menschen sollten auch Aktionen zum Klimaschutz mit etwas Positivem verbinden.
Fangen wir mit dem Letztgenannten an. Sollte es irgendwann zu temporären Fahrverboten bzw. autofreien Innenstädten kommen, könnten Straßen, die sonst den Autos vorbehalten sind, zur Partymeile werden und jeder, ob Partei, Verein oder Privatperson, kann dort etwas organisieren und sich präsentieren, es kann Garagentrödel geben, Kinderfeste, lange Kaffeetafeln, an denen sich Nachbarn begegnen - kurz, alles, was den Zusammenhalt im Stadtviertel fördert.
Wenn wir weniger Autos in den Innenstädten haben wollen, lässt sich das, wie es die Niederlande vormachen, über die Parkgebühren regeln. D.h. an der Peripherie sollte das Parken deutlich preiswerter sein als in der Stadt. Dann kann man in der Stadt nochmal differenzieren: Im Parkhaus sollte es preiswerter sein als am Straßenrand. Das würde den Parkplatzsuchverkehr reduzieren.
Das Hervorheben der negativen Folgen kommt dann zum Tragen, wenn es um die Akzeptanz von Tempolimits und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung geht. Hier könnte eine Strategie sein, den im Straßenverkehr Getöteten und Verletzten ein Gesicht zu geben, denn solange es nur eine Zahl ist, die man einmal liest und dann wieder vergißt, ist es viel zu abstrakt. Man muß ja nicht gleich die Lebensgeschichte der Betroffenen veröffentlichen, Vorname, Alter und wie es passierte, reichen. Lesen Sie mal folgende Meldungen ( sind Fällen, die so passiert sein könnten, nachempfunden ) und spüren Sie, was dabei in Ihnen vorgeht:
Lisa, 8 Jahre, wurde beim Überqueren der Straße von einem SUV, der mit überhöhter Geschwindigkeit fuhr, erfasst.
Emil, 10 Jahre, wurde mit seinem Fahrrad an einer Kreuzung von einem rechtsabbiegenden LKW übersehen.
Valerie, 4 Jahre, war mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder auf dem Weg in den Urlaub, als ein Porschefahrer den sich hinter einer Kurve befindenden Dacia der Familie übersah und mit 200 kmh auffuhr.
Lobbyismus - ja, ich habe oft das Gefühl, dass manche Politiker Entscheidungen nicht zum Wohle der Bevölkerung treffen, sondern um ein Klientel zu befriedigen, dass ihnen einen lukrativen Aufsichtsratsposten nach dem Ausscheiden aus der Politik garantiert. Die Abschwächung des Klimaschutzpakets ist ein gutes Beispiel dafür. Man will die Autoindustrie nicht verärgern, nimmt aber Strafzahlungen in Milliardenhöhe, unter denen die Bevölkerung leiden wird, weil das Geld für andere Dinge fehlt, in Kauf. Um dem vorzubeugen, wäre eine Möglichkeit, bei wichtigen Entscheidungen mit weitreichenden Auswirkungen einen Volksentscheid durchzuführen. Dabei ist wichtig, die Bevölkerung umfassend zu informieren, welche Folgen diese und jene Entscheidung haben werden und auch für Fragen zur Verfügung zu stehen.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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