Straßenbahnfahrkarten und andere Neuigkeiten vom VRR
VRR und Niederrhein wachsen tariflich zusammen
Zum 01.Januar 2012 wird der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) seine Ticketpreise um durchschnittlich 3,9 Prozent anheben. Das hat heute der VRR-Verwaltungsrat im Rathaus in Essen beschlossen. Erstmalig wird diese Preismaßnahme den gemeinsamen Tarifraum des VRR und der Verkehrsgemeinschaft Niederrhein (VGN) betreffen. Bereits im Frühjahr sind die strukturellen Rahmenbedingungen für eine tarifliche Neuordnung festgelegt worden. Das gemeinsame Tarif- und Ticketangebot für den gesamten Raum führt zu Vereinfachung für die Kunden, da komplexe Übergangsreglungen entfallen. Alle VRR-Tickets gelten dann in den Bussen und Bahnen im VRR und der VGN und somit im neuen Gesamtraum.
Gemeinsam mit den politischen Entscheidungen aus dem März stehen nun sowohl die Geltungsbereiche als auch die Preise für den neuen Gesamtverbundraum (VGN + VRR) zum 01. Januar 2012 fest. Es gibt eine neue fünfte Preisstufe E für die langen Relationen. Die Preisstufe D wird künftig in den zwei Geltungsbereichen Nord und Süd angeboten. Die Preismaßnahme von 3,9 Prozent im Durchschnitt betrifft das gesamte „neue“ Tarifangebot. „Es gilt bei einer Preisfestsetzung immer, den Spagat zwischen einer Marktverträglichkeit auf der einen Seite und der Ertragsoptimierung auf der anderen Seite zu schaffen“, erklärt VRR-Vorstand Klaus Vorgang. „Die Anpassungen dienen der Kompensation von Mehraufwendungen, um negative Ergebnisauswirkungen bei den Verkehrsunternehmen zu vermeiden und kommunale Haushalte nicht weiter zu belasten“, so Vorgang weiter.
Die neue Preisstufe E
Die neue Preisstufe E ersetzt eine Vielzahl unterschiedlicher Relationen mit sogenannten Relationspreistickets, welche augenblicklich im NRW-Tarif angeboten werden. Ab Januar 2012 gibt es dann nur noch einen einheitlichen Preis bei der Preisstufe E von 15,10 Euro für ein Einzelticket. Zahlreiche Dauerkunden in den weitergehenden Relationen profitieren auch von Preissenkungen. So zahlen Fahrgäste, die zwischen Kleve und Düsseldorf pendeln, künftig für ihre Monatskarte, z. B. ein Ticket1000 nur noch 227,00 Euro anstatt 257,80 Euro pro Monat.
Das ZusatzTicket
Das heutige ZusatzTicket wird künftig in zwei Varianten angeboten. Die Variante für 2,40 Euro erweitert den Geltungsbereich aller Zeittickets in der Preisstufe A für Fahrten in die direkt an den jeweiligen Geltungsbereich angrenzende Stadt. Für alle weitergehende Fahrten, die Mitnahme eines Fahrrades oder die Nutzung der 1. Wagenklasse bei einzelnen Fahrten kostet das ZusatzTicket künftig 3,50 Euro.
Tarifmaßnahmen im Einzelnen
Die Ticket2000-Angebote steigen aufgrund der intensiven Inanspruchnahme der tariflich integrierten Zusatznutzen z.B. Übertragbarkeit oder verbundweite Gültigkeit, stärker als die vergleichbaren Ticket1000-Angebote. Ein Ticket2000-Abo in der Preisstufe A2 kostet künftig 59,64 Euro. Ein Ticket1000-Abo im selben Geltungsreich wird 54,38 Euro kosten.
Die bisherige verbundweite Gültigkeit in allen Preisstufen abends und an Wochenenden beim Ticket2000 sowie beim YoungTicketPLUS ist neu definiert. Sie gilt entweder für die Region D-Nord (alter VGN–Raum plus angrenzende VRR–Tarifgebiete) oder die Region D-Süd (alter VRR–Raum plus angrenzende VGN–Tarifgebiete). Die Ticketpreise in den Preisstufen C und D steigen etwas stärker an als in den Preisstufen A und B, um so einen weiteren Beitrag zur SPNV-Finanzierung und zur Harmonisierung der Preisniveaus im SPNV zu den Nachbarräumen zu leisten.
Auch das BärenTicket kann künftig für die Region D-Nord oder D-Süd gewählt werden und kostet dann 68,35 Euro. Neben dieser regionsbezogenen Variante wird das Ticket für Senioren auch für den kompletten Verbundraum mit der neuen Preisstufe E zum Preis von 89,90 Euro angeboten. Gleiches gilt für das SchokoTicket. Für die Ausweitung auf VRR- und VGN-Raum müssen jedoch auch die bislang vom Eigenanteil befreiten Kunden für diese Wahlleistung den gleichen Aufpreis in Höhe von 15 Euro entrichten wie die selbstzahlenden SchokoTicket-Kunden. Die beschlossene Tarifmaßnahme ist verbindlich bis Ende des Jahres 2012 festgeschrieben.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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