Sinalco erfrischt jetzt auch Russland
Eine Delegationsreise wurde nun zum Türöffner für den Vertragsabschluss. Das Traditionsunternehmen setzt bei seinem Engagement auf die Außenwirtschaftsförderung der GFW Duisburg-
„Total lokal“ ansässig, aber in der Welt zu Hause. Die deutsche Traditionslimonade Sinalco aus dem Hause Hövelmann erfrischt immer mehr Menschen rund um den Globus. In 50 Ländern ist das sprudelnde Erfrischungsgetränk mittlerweile erhältlich – Tendenz steigend.
„Wir wollen weiter wachsen und neue Märkte erschließen“, erklärt Mongi Goundi, Geschäftsführer von Sinalco International Brands GmbH & Co. KG. „Damit uns das gelingt, betreiben wir in vielen Ländern Akquise. Dabei haben wir festgestellt, dass offizielle Anlässe wie Delegationsreisen ein sehr guter Einstieg sind, um mit anderen Entscheidern ins Gespräch zu kommen.“ Jüngstes Beispiel dafür ist eine Delegationsreise nach Perm, an der das Team von Sinalco zum wiederholten Male teilnahm.
Die Fahrt der Wirtschaftsvertreter nach Russland, organisiert von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg (GFW Duisburg), stand in Zusammenhang mit städtepartnerschaftlichen Aktivitäten und offiziellen Begegnungen.
Zwölf Repräsentanten regionaler Institutionen und Unternehmen waren mit an Bord: die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer sowie Firmen aus Bereichen wie Logistik, Dienstleistung, Energie, Forschung und Entwicklung.
„Bereits im Vorfeld hat uns die Wirtschaftsförderung intensiv betreut. Wir haben ein Anforderungsprofil potenzieller Geschäftspartner erarbeitet. Danach hat die GFW gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Perm zielgerichtet passgenaue Kontakte gesucht. Erst nach Sichtung dieser erfolgversprechenden Kontakte haben wir die Reise angetreten“, erinnert sich Marketingmanager Mario Mais.
„Die letzte Delegationsreise der GFW Duisburg hat uns die Tür zum russischen Getränkehersteller Elita Mineral geöffnet.“ In Perm führten Mario Mais und GFW-Geschäftsführer Ralf Meurer ein erstes mehrstündiges Gespräch mit den extra angereisten Vertretern von Elita Mineral.
Nachdem Goundi und Mais vor Ort Kooperationsmöglichkeiten mit den Vertretern von Elita Mineral ausloten konnten, wurde Anfang Januar 2012 ein Lizenzvertrag unterschrieben.
"Bereits Mitte Februar 2012 haben wir eine Messe in Moskau besucht, auf der wir die dortige Öffentlichkeit erstmals über das Sinalco-Sortiment informiert haben. Die Messe war ein voller Erfolg“, resümiert Goundi.
Als Franchise-Unternehmen vergibt Sinalco International Brands an ausländische Getränkeabfüller Lizenzen zur Nutzung der Markenrechte, versorgt sie mit allen notwendigen Grundstoffen, Essenzen und Rezepturen und berät sie bei der Auswahl der technischen Ausstattung. Produktinnovationen, Marketingstrategie und Markenführung der ausländischen Sinalco-Partner steuert Sinalco International Brands vom deutschen Hauptsitz in Duisburg-Walsum aus.
Bisher liegen die Schwerpunkte Sinalcos im internationalen Geschäft vor allem in Südosteuropa und im arabischen Raum. „Mit dem neuen Partner kann erstmals auch der überaus attraktive, riesige russische und baltische Markt bearbeitet werden“, freut sich Goundi. Elita Mineral hat seinen Firmensitz in Schelesnowodsk, einem Naturschutzgebiet in den nördlichen Vorbergen des Kaukasus.
Mit ihren Heilquellen und Bädern gehört die Stadt zu den bedeutendsten Kurorten Russlands. Die Mineralquellen werden dort in mehreren Betrieben zur Getränkeherstellung genutzt. „Aufgrund der starken Distribution, des umfassenden Know-hows und der modernen Produktionsanlagen halten wir Elita Mineral für einen idealen Sinalco-Abfüller“, so Goundi.
Delegationsreisen zur Außenwirtschaftsförderung führ(t)en das Team der Duisburger Wirtschaftsförderung nach China, Russland und in die Türkei.
„Wir sorgen dafür, dass sich die Wirtschaftsvertreter auf die Gespräche mit potenziellen Geschäftspartnern und ihre Präsentationen konzentrieren können“, so GFW-Chef Ralf Meurer. Ob An- und Abreise, Unterbringung und Transferfahrten vor Ort – die Wirtschaftsförderung arbeitet das Programm aus und sorgt für den reibungslosen Ablauf.
„Die Taktung der einzelnen Termine ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance“, weiß Meurer. Und so stehen auf dem Programm neben Besuchen von Institutionen und Verbänden auch der Austausch mit Einheimischen sowie das Eintauchen in andere Kulturkreise.
„Wer auf den Märkten dieser Welt erfolgreich sein will, sollte nicht nur den Wettbewerb kennen, sondern sich auch mit den kulturellen Besonderheiten des jeweiligen Landes auseinandersetzen“, so GFW-Projektmanager und Außenwirtschaftsexperte Angel Alava-Pons, „kurz: Nur wer die Gewohnheiten und kulturellen Riten seiner Geschäftspartner kennt, wird sein Business ausbauen können.“
Daher hat die GFW Duisburg zusammen mit der NRW Bank und Zenit, dem Zentrum für Innovation und Technik in NRW; Anfang des Jahres den Dialogworkshop „Marktchance Europa“ durchgeführt, den zehn hiesige Unternehmen – kleine und mittelständische Unternehmen sowie große Player“ besucht haben, um sich weiterzubilden.
GFW Duisburg und Sinalco International werden die Zusammenarbeit ausweiten. Beide haben nun auch den südamerikanischen Markt im Blick. Darüber hinaus stehen Delegationsreisen nach China und die Türkei an.
Diese bieten eine Chance für das Ausloten und den Abschluss weiterer Lizenzverträge. „Sinalco ist Außenwirtschaftsförderung, die uns schmeckt!“, schließt Goundi. Und Meurer weiß: „International agierende Player wie Sinalco sind die beste Standortwerbung. Ist Sinalco global erfolgreich, kommt dies auch dem Wirtschaftsstandort Duisburg zugute. Daher setzen wir uns als GFW Duisburg auch für die Außenwirtschaft ein.“
Damit nicht genug: Neu ist das Euregio-Kooperationsprojekt „2 Connect Business“, bei dem auf Duisburger Seite neben der GFW Duisburg auch die Niederrheinische IHK und die Kreishandwerkerschaft als Projektpartner mit im Boot sind.
Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen deutschen und niederländischen Unternehmen aktiv voranzutreiben. Beratungstage über Kooperationen in den Niederlanden, Informationsveranstaltungen über Förderprogramme und Markterschließung werden folgen.
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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