Schmutz im U-Bahn-Tunnel

Vom Winde verweht – ein U-Bahn-Tunnel steckt voller schmutziger Geheimnisse

Im U-Bahn-Tunnel ist es relativ dunkel, so dass den Fahrgästen der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) beim Blick aus dem Fenster einer Bahn der Dreck im Gleisbereich des Tunnels wahrscheinlich kaum auffällt. Viel kann der Fahrgast dort sowieso nicht erkennen, denn die Bahnen rauschen mit rund 60 Kilometer pro Stunde durch den circa 6,5 Kilometer langen U-Bahn-Tunnel. Die Reinigung in dem Bereich ist aber dennoch notwendig. Der Brandschutz spielt dabei eine große Rolle. Während die Bahnen in der Nacht am Betriebshof Grunewald zur Ruhe kommen, geht es für das Reinigungsteam der DVG erst richtig los.

Ein Trupp von sechs bis sieben Mitarbeitern macht sich alle sechs Wochen in der Nacht auf den Weg Richtung U-Bahn-Tunnel. Ausgestattet mit großen, blauen Müllsäcken und Greifzangen geht es los. Sie reinigen vor allem die Gleisbereiche direkt an den U-Bahn-Haltestellen. „In diesen Bereichen liegt besonders viel Müll, da dort viele Fahrgäste unterwegs sind“, weiß Ralf Rostek, Mitarbeiter Abteilung Fahrweg bei der DVG. Das Ziel des Trupps: Am Ende der Schicht saubere Gleise zu hinterlassen. „Häufig sind es alte Plastikflaschen, Lutscher, Zigarettenkippen, Papier und vor allem auch Blätter von Bäumen, die der Wind in den Tunnel weht“, so Rostek weiter. Wie der Dreck in den Tunnel kommt ist damit teilweise beantwortet – der Wind leistet demnach einen großen Beitrag dazu. „Wir schließen aber auch nicht aus, dass der ein oder andere Fahrgast seinen Müll in den Gleisbereich wirft“, bemängelt Rostek das Verhalten. „Wir können da nur an die Fahrgäste appellieren, den Müll in die dafür vorgesehenen Behälter im Fahrzeug oder in die Papierkörbe an den Haltestellen zu werfen.“

Neben der regelmäßigen Reinigung der Haltestellen-Bereiche, reinigt die DVG einmal im Jahr den gesamten U-Bahn-Tunnel. „Der Fahrtwind der Bahnen trägt den Müll tiefer in den Tunnel hinein“, erklärt Rostek. Für die circa 6,5 Kilometer lange Strecke brauchen die Kollegen in der Regel vier Nächte. Daher arbeitet die DVG aus Kapazitätsgründen mit einer externen Firma zusammen. Unter anderem können die Rückstände vom Bremssand der Bahnen die Schienen angreifen. „Außerdem ist Laub durch die Reibung von Radreifen auf der Schiene eine Brandgefahr“, warnt Rostek. „Es ist zwar noch nie etwas passiert, das soll aber auch weiterhin so bleiben.“ Die Reinigung ist daher zwingend erforderlich.

„Das Außergewöhnlichste, was wir im Tunnel mal gefunden haben, waren Schuhe und Portemonnaies“, erklärt Rostek. Viel Abfall bleibt leider auch in den Fahrzeugen selbst zurück, so dass diese am Abend in den Betriebshöfen gereinigt werden müssen. Wer also die für den Müll vorgesehenen Papierkörbe benutzt, erspart der DVG viel Zeit und auch Geld.

Hintergrund: U-Bahn-Tunnel

Der U-Bahn-Tunnel der DVG ist am 11. Juli 1992 eröffnet worden. Er ist circa 6,5 Kilometer lang und verbindet die sieben Haltestellen „Steinsche Gasse“, „König-Heinrich-Platz“, „Duisburg Hauptbahnhof“, „Rathaus“, „Duissern“, „Auf dem Damm“ und „Meiderich Bahnhof“ miteinander. Die Haltestellen „Auf dem Damm“ und „Meiderich Bahnhof“ sind im Jahr 2001 im Rahmen der Erweiterung des Tunnels hinzugekommen. Der Tunnel verläuft von Duisburg-Hochfeld über die Innenstadt und Duissern bis Meiderich. Dabei unterquert er unter anderem die Heerstraße, das Einkaufszentrum „Königsgalerie“, die Königstraße, den Duisburger Hauptbahnhof, die Hansastraße, die Autobahn 40 und den Rhein-Herne Kanal sowie die Ruhr.

Diese Nachricht stammt vom Duisburger Verkehrs- und Versorgungskonzern.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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