Rohbau der neuen St. Johannes Klinik in Hamborn steht :

Hier grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land

Zum Richtfest des 110 Millionen Euro Helios-Neubaus, hebt Oberpolier und Zimmermann Pero Barac(57) das Glas oben auf dem Baugerüst, um mit den Gästen die Fertigstellung des Rohbaus zu feiern. Nach der stolzen Zimmermannsrede zerschlägt er das Glas traditionsgemäß an der Fassade, weil‘s Glück bringen soll. Seit 35 Jahren arbeitet der gestandene Handwerker auf dem Bau und bewundert die „komplexe Struktur und die schöne Form der Treppenhäuser“ des Neubaus. „Ich selbst habe noch nie in einem Krankenhaus gelegen“, erzählt er, „und auch noch nie einen Krankenschein gehabt.“ Stahlharter Händedruck und eiserne Gesundheit eben.

Arbeiten bislang reibungslos verlaufen
Die Arbeiten auf dem Helios-Bau mit rund 60 Bauarbeitern sind bislang reibungslos, schnell und unfallfrei verlaufen. Zur Belohnung dürfen beim Richtfest alle kräftig am Grillbuffet zulangen und natürlich („am liebsten mit polnischem Wodka“) anstoßen. Mit unter den Gästen findet man aber auch Mitarbeiter des Klinikums und Duisburger Prominenz.

So freut sich Oberbürgermeister Sören Link über das schöne Wetter: „Leider habe ich ganz spontan meine Sonnenbrille vergessen“, verkündet er und blinzelt in die Sonne. Das passt thematisch, denn er hat im St.Johannes-Hospital schon einmal das Licht der Welt erblickt: Vor 42 Jahren bei seiner Geburt.
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„Helios baut hier faktisch ein neues Krankenhaus“, so Link in seiner Rede, und er verweist auf die große „ Bedeutung des Projekts für den Standort Duisburg und das bemerkenswerte Bekenntnis des Unternehmens zu unserer Stadt.“
Holger Raphael ist Geschäftsführer der St. Johannes Klinik und verspricht eine Klinikumgebung, „die modernesten Anforderungen genügt, sowie eine ansprechende Atmosphäre und Komfort für die Patienten“.

1000 LKW Ladungen Beton

Noch braucht es allerdings einiges an Phantasie, um sich die neue Klinik fertig vorzustellen. In erster Linie sieht man staubige Sandböden und das Gerippe des riesigen Rohbaus, dessen fünf Geschosse mit 25.000 Quadratmetern Gesamtfläche aus Beton gegossen wurden. Tausend LKW-Ladungen Beton mussten dafür angeliefert werden. Zur Verstärkung der Konstruktion wurden 1300 Tonnen Stahl verbaut. Demnächst kommen Fenster und Fassade hinzu, bevor der Innenausbau beginnt. In dem Neubau werden u. a. die Notaufnahme, bis zu 7 Operationssäle, die Radiologie, die Haustechnik und die Pathologie untergebracht. Natürlich darf hier auch eine schicke Cafeteria nicht fehlen.
Um Platz für die Neubauten zu schaffen, mussten die alte Cafeteria und das ehemalige Klausurgebäude abgerissen werden. Der über 100 Jahre alte, denkmalgeschützte Rundbau wird sinnvoll mit den neuen Gebäuden verbunden und demnächst vollständig saniert. Die Dermatologie, die Geburtshilfe und die Kinderpflegestation werden mit den entsprechenden Patientenzimmern im alten Teil verbleiben.

Die Krankepflegeschule muss umziehen

Das derzeitige Verwaltungsgebäude wird noch abgerissen und durch einen Patientengarten und einen Kinderspielplatz ersetzt. Der Krankenpflegeschule steht ein Umzug nach Hochfeld bevor. Angedacht ist die Unterbringung in der frisch sanierten Helios-Marienklinik.
Der quirlige und gutgelaunte Kardiologe und Oberarzt Ammar Ghonzi freut sich schon auf den Einzug in den Hamborner Neubau. Ich habe von unsere alten Intensivstation aus zwischendurch mal gelünkert, was die Jungs auf dem Bau so machen und finde es erstaunlich wie schnell der Bau hochgezogen wurde.“

Die Wege werden kürzer

Ghonzi ist als leidenschaftlicher Mediziner natürlich ganz besonders scharf auf den neuen und hochmodernen Hybrid-Operationsbereich, das ist eine Kombination aus O.P. und Herzkatheter Anlage.“ Ein Patient, der in die Notaufnahme kommt, kann auf kürzestem Weg in die Katheter-Untersuchung gebracht werden. Hier können wir seinen Befund erstellen notfalls direkt im selben Raum operieren,“ schwärmt er. Auch die Intensivstation liegt gleich nebenan. Früher musste man dazu lange Wege zurücklegen. Ghonzi ist Chef der Intensivstation, sondern erforscht in einer Fachgruppe Intensivmedizin die Wirkung verschiedener Farben auf die Genesung der Patienten. Gerade auf der Intensivstation können helle, angenehme Gelb, Ocker,- oder Rottöne die Unruhezustände der Patienten mildern, verrät er. Seine Lieblingsfarbe ist übrigens blau.
Der vollständige Umzug in den neuen Komplex der St. Johannes Klinik ist für Mitte 2020 geplant. Im Anschluss beginnt die Sanierung des denkmalgeschützten Rundbaus. Alles unter den strengen Augen der heiligen Sankt Johannes-Statue aus dem Dach.

Autor:

Andrea Niegemann aus Duisburg

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