Rockerkrieg schadet Standort Duisburg!

Duisburgs Polizei im Dauereinsatz gegen Rockerbanden, hier ein Foto von 2011. Foto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
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Massenschlägereien, Schießereien, Anschläge – der Rockerkrieg tobt derzeit besonders heftig!

„Die Kämpfe der Rockerbanden in und um Duisburg sind eine ernsthafte Bedrohung und versetzen viele Bürger in Angst und Schrecken. Sie schaden mittlerweile auch dem Standort Duisburg und den Unternehmen“, erklärt nun Heinz Lison, Sprecher der regionalen Wirtschaft der heimischen Unternehmerverbandsgruppe. Die fordert nun einschneidende Maßnahmen von der Politik. „Duisburg steht jetzt schon wieder in den negativen Schlagzeilen. In der nationalen Berichterstattung gewinnt man den Eindruck, als ob Duisburg das Zentrum der Kriminalität in Deutschland ist“, so Lison. Dies sei vollkommen inakzeptabel.

Der Standort Duisburg leide massiv unter solchen permanenten Negativschlagzeilen. „Wie sollen wir um Investitionen und Fachkräfte werben, wenn hier solche Verhältnisse herrschen?“, fragt Lison. Der Staat sei nicht machtlos. Dies habe auch Innenminister Jäger jüngst deutlich gemacht. Nun müssten den Worten unmittelbar Taten folgen.
„Wir fordern die gesamte politische Führung – vor allem die Landesregierung und die Stadtspitze – auf, umgehend für die Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit zu sorgen. In Duisburg darf es keine rechtsfreien Räume geben."

Drei Fragen an Heinz Lison:

1. Hat der Rockerkrieg bereits konkrete Negativ-Folgen für die heimische Wirtschaft? Gibt es Beispiele?

Die Folgen sind für die Unternehmen indirekt spürbar. Wenn sich das Image einer Stadt verschlechtert, leiden auch die Betriebe. Ein Beispiel: Heute befinden wir uns im Wettbewerb um die besten Köpfe. Von dem, was aktuell in den Zeitungen über Duisburg steht, werden die besten Köpfe jedenfalls definitiv abgeschreckt. Und das ist durchaus ein großes Problem, denn wir haben hier schon ein Engpass bei hochqualifizierten Fachkräften.

2. Welche Lösungsansätze sieht der Unternehmerverband?

Kriminalitätsbekämpfung ist ganz eindeutig Aufgabe des Staates. Er muss dafür sorgen, dass es in Duisburg keine rechtsfreien Räume gibt. Um bereits im Vorfeld Kriminalität und Gewalt zu verhindern, muss man jungen Menschen Arbeitsplätze und Perspektiven aufzeigen. Wir brauchen also Investitionen in Bildung und eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts Duisburg. Die Unternehmen engagieren sich bereits intensiv für Duisburger Schüler. Steuererhöhungen für Unternehmen sind aber zum Beispiel das vollkommen falsche Signal, das Arbeitsplätze zusätzlich belastet.

3. Braucht Duisburg eine Imagekampgne, um das Ansehen der Stadt wieder zu stärken?

Erst einmal müssen die tatsächlichen Probleme angepackt werden. Kriminalität und Arbeitslosigkeit kann ich mit einer Imagekampagne nicht beseitigen.
Duisburg muss etwas für die Unternehmen und ihre Beschäftigten tun. Und warum soll Duisburg nicht ein Zentrum für Existenzgründer werden – mit günstigen Mieten, Universitätsanschluss und bester Verkehrslage? Das wäre mal gut fürs Image.

Duisburgs Polizei im Dauereinsatz gegen Rockerbanden, hier ein Foto von 2011. Foto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Heinz Lison, Sprecher der regionalen Wirtschaft 
Foto: Unternehmerverband
Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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