Reizthema Cölve-Brücke: Duisburger Bürger demonstrieren für Behelfsbrücke

Die Demonstranten positionieren sich mit Plakaten vor dem Haupteingang des Duisburger Rathauses und fordern eine Behelfsbrücke für die Verbindung Rheinhausen-Schwafheim. Im Vordergrund sieht man, wie sich die Bürger eine solche Brücke vorstellen. Foto: Christian Schaffeld
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  • Die Demonstranten positionieren sich mit Plakaten vor dem Haupteingang des Duisburger Rathauses und fordern eine Behelfsbrücke für die Verbindung Rheinhausen-Schwafheim. Im Vordergrund sieht man, wie sich die Bürger eine solche Brücke vorstellen. Foto: Christian Schaffeld
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15 Aktivisten in gelben und orange-farbenen Warnwesten demonstrieren vor dem Duisburger Rathaus. Der Grund dafür ist einfach: Sie fordern eine Behelfsbrücke für die seit dem 18. Juli 2017 für den Autoverkehr gesperrte Cölve-Brücke, die den Duisburger Stadtteil Rheinhausen mit Moers-Schwafheim verbindet.

Es ist ein Ärgernis, das die Menschen in den westlichen Duisburger Stadtteilen seit mittlerweile über einem Jahr beschäftigt: die gesperrte Cölve-Brücke. Die Bürger fordern eine Behelfsbrücke, sodass der Verkehr zwischen Duisburg-Rheinhausen und Moers-Schwafheim erst einmal wieder fließen kann. Doch die gibt es bislang nicht. "Wir nehmen das nicht länger in Kauf. Durch die Strecke müssen wir Riesenumwege in Kauf nehmen", empört sich Gisela Furch, Mitinitiatorin der Interessengemeinschaft "Cölve-Brücke". Doch das ist nicht das Schlimmste für die Einzelhändlerin aus Rheinhausen. "In unserem Geschäft für Geschenkartikel ist der Umsatz um 60 Prozent gesunken, seitdem die Brücke gesperrt ist."

Aktivisten demonstrieren vor Duisburger Rathaus

Um Gehör im Rathaus zu finden, positionieren sich die Teilnehmer der Interessengemeinschaft am Haupteingang des Rathauses und strecken Plakate mit der Aufschrift "Eine Behelfsbrücke für die Cölvebrücke muss her" in die Höhe. Dazu haben sie ein 2,70 Meter großes Modell dieser Behelfsbrücke mitgebracht, um den Politikern, die zur Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr ins Rathaus kommen, zu zeigen, wie "einfach" eine solche Behelfsbrücke funktioniert. Bereits am 6. September haben die Anwohner mit ihrem "Cölve-Modell" vor dem Moerser Rathaus demonstriert und ihren Unmut kundgetan. Das Alles in der Hoffnung, dass etwas passiert.

Anwohner machen sich große Sorgen

Wenn man in die Gesichter der Menschen schaut merkt man schnell, dass die Sorgen der Rheinhauser groß sind. Das liegt auch daran, weil aktuell unklar ist wann, beziehungsweise ob die Behelfsbrücke überhaupt kommt.
Bei letzterem macht Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum den Anwohnern jedoch Hoffnung. "Wir haben einen Teilerfolg erzielt, indem uns mitgeteilt wurde, dass eine solche Behelfsbrücke durchaus möglich sei." Doch warum herrscht dann aktuell ein Stillstand? Als Stadt müsse man immer die Kosten im Blick behalten, so Tum. "Nun haben wir uns mit der Stadt Moers geeinigt, dass wir die Kosten für die weitere Planung teilen."
Die angesprochene "weitere Planung" soll im Dezember abgeschlossen sein. Spätestens dann ist klar, ob eine Behelfsbrücke installiert wird oder nicht.

Ansässige Unternehmen leiden

Das zeigt zwar, dass sich die Kommunen sehr wohl Gedanken um die Ängste und Bedürfnisse der Bürger machen und sie in ihrer Argumentation auch bestätigen, doch der direkte Weg von Rheinhausen nach Schwafheim ist mittlerweile schon seit über einem Jahr gesperrt und insbesondere der dortige Einzelhandel hat mit der Situation zu kämpfen. "Wir möchten von der Politik hören: Ihr bekommt eure Brücke", fordert Doris Goebel , Sprecherin der Bürgerinitiative. Sie ergänzt: "Wir können nicht bis 2020 oder 2021 warten. Dann sind unsere Firmen bankrott."

Behelfsbrücke soll 750.000 Euro kosten

Der Rheinhauser Blumenhändler Harro Dahl erzählt, dass eine Behelfsbrücke die Stadt einmalig rund 750.000 Euro kosten würde. Zusätzlich wären pro Jahr 60.000 Euro fällig.
Jedoch könnten durch die Investition die beiden Stadtteile enorm profitieren. Dass alle Pendler die etwa vier Kilometer lange Umleitung befahren, merken auch die Anwohner.
"Die Umleitungsstraßen sind viel zu eng. Vor ein paar Wochen hat sich deshalb ein 45-Tonner bei uns in der Wohnsiedlung festgefahren. Wegen der parkenden Autos konnte er weder vor, noch zurück fahren", beklagt Goebel. Auch Rettungskräfte hätten mit der Sperrung zu kämpfen, da die Fahrt sich nun dramatisch verlängere.

Nächste Gespräche zwischen Stadt und Bürgern stehen an

Die nächsten Gespräche zwischen der Bürgerinitiative und der Politik sind schon terminiert. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Problematik entwickelt.
Jedenfalls sagt Furch: "Davon, dass die Stadt uns zustimmt und uns versteht, können wir uns nichts kaufen."
Doch für die 15 Aktivisten, die sich vor dem Rathaus versammelt haben ist klar: "Wir geben nicht nach. Wir werden weiter für unsere Brücke kämpfen!"

Autor:

Christian Schaffeld aus Oberhausen

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