Reaktionen auf OB-"Ausladung": "Unverschämte Fehlleistung"

Karl-Josef Laumann, früherer NRW-Arbeitsminister und CDU-Fraktionsvorsitzender im Landtag NRW, droht nach 30-jähriger Zugehörigkeit mit Austritt aus der IG Metall, wenn eine würdige Entschuldigung ausbleibt. Foto: CDU
  • Karl-Josef Laumann, früherer NRW-Arbeitsminister und CDU-Fraktionsvorsitzender im Landtag NRW, droht nach 30-jähriger Zugehörigkeit mit Austritt aus der IG Metall, wenn eine würdige Entschuldigung ausbleibt. Foto: CDU
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Erschrocken und empört zeigte sich der Vorsitzende der Duisburger CDU, Thomas Mahlberg, über die Äußerungen des IG Metall-Bevollmächtigten Jürgen Dzudzek in seinem offenen Brief an Oberbürgermeister Adolf Sauerland.
Dzudzek habe „Ereignisse in unserer Stadt mit der Nazi-Zeit in Verbindung gebracht“. Thomas Mahlberg: „Eine solche unverschämte Fehlleistung ist für uns nicht tolerierbar.“ Darüber hinaus sei nicht nachvollziehbar, wie Dzudzek den Arbeitnehmerempfang als eigene Veranstaltung darstellen kann und den Veranstalter ausladen möchte. Der Arbeitnehmerempfang zum 1. Mai habe eine lange und positive Tradition. „Herr Dzudzek sollte durch seine Entgleisung diesen Empfang nicht beschädigen. Bezüglich seines Fehlverhaltens gehen wir davon aus, dass sein Verband Konsequenzen ziehen wird“, so Mahlberg.
Die Gewerkschaft ver.di unterstützt dagegen die Kritik der IG Metall anlässlich des Arbeitnehmerempfangs der Stadt Duisburg und bittet ihre Funktionärinnen und Funktionäre, in diesem Jahr nicht am traditionellen Arbeitnehmerempfang im Rathaus am Burgplatz teilzunehmen. Wesentliche Gründe dafür seien, dass Oberbürgermeister Sauerland sich im Zusammenhang mit der Loveparade-Katastrophe nicht zu seiner politischen Verantwortung bekannt und mit der Aussage „Ich habe ja persönlich nichts unterschrieben“ indirekt die Verantwortung auf unterstellte Beschäftigte abgewälzt habe. Das Vertrauen, das mit der Direktwahl des Oberbürgermeisters von Herrn Sauerland errungen wurde, könne erst durch Neuwahlen wiederhergestellt werden.
„Solange diese nicht stattgefunden haben, fühlen wir uns durch Herrn Sauerland nicht mehr repräsentiert. Uns bleibt deshalb keine andere Wahl, als die Forderungen der IG Metall zu unterstützen und am diesjährigen Arbeitnehmerempfang unter den gegebenen Bedingungen nicht teilzunehmen“, so Anne Berger, Vorsitzende des ver.di Bezirksvorstandes.
In einem offenen Brief an die IG Metall droht der frühere NRW-Arbeitsminister und CDU-Fraktionsvorsitzende im Düsseldorfer Landtag, Karl-Josef Laumann, nach 30-jähriger Zugehörigkeit mit Austritt aus der Gewerkschaft, wenn eine würdige Entschuldigung ausbleibe. Laumann wirft Dzudzek vor, Adolf Sauerland durch die Stadt zu treiben und sich darüber hinwegzusetzen, dass der Oberbürgermeister demokratisch gewählt worden sei.
Jürgen Dzudzek stehe es frei, am traditionellen Arbeitnehmerempfang im Rathaus teilzunehmen oder nicht. „Aber es steht Ihnen nicht frei, einen demokratisch gewählten obersten Repräsentanten einer Stadt aufzufordern, diese Stadt nicht repräsentieren zu wollen, und dies zudem auch noch unsäglich zu begründen mit dem aus den Demütigungen der Nazizeit erwachsenen gewerkschaftlichen Verantwortungsbewusstsein“.
Karl-Josef Laumann richtete sein Schreiben auch an die Spitze der Bundes- und Landes-IG Metall.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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