Ratssitzung
Stell dir vor, es ist Ratssitzung und niemand geht hin. Diesen Eindruck konnte man schon als Besucher bei der Ratssitzung am 15. Juni bekommen. Corona sei Dank - es war alles anders als sonst.
Es fängt schon mit der Kleinigkeit an, daß der Rat nicht im Rathaus, sondern in der Mercatorhalle tagte, in der Philharmonie, um genau zu sein. Die Fraktionssitzungen begannen so zwischen 14 und 15 Uhr und waren auf die verschiedene Tagungsräume aufgeteilt.
Der Zugang zum "Ratssaal" war reglementiert. Die Ratsmitglieder hatten natürlich ungehinderten Zugang. Hygienestandards wie Mundschutz und Abstand sollten durch die Sitzung sichergestellt werden; außerhalb des formalen Teils hielten sich die Damen und Herren Ratsmitglieder aber nur bedingt daran. So mancher privater Plauch ohne Mundschutz und / oder Sicherheitsabstand war da zu sehen.
Die Besuchertribüne war so spärlich besetzt, daß man fast sagen könnte: "Die Sitzung fand unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt." Wer kam, mußte seine Kontaktdaten hinterlegen.
Genau 140 Punkte stehen auf der Tagesordnung. Redezeit: 3 Minuten pro Beitrag. Pause: keine. Neben der Verpflichtung einer neuen Ratsfrau war viel Kleinkram zu erledigen. Was tagesaktuell berichtenswert wäre, ist ja der gedruckten Tagespresse zu entnehmen.
Die Technik war noch nicht ausgreift, so daß manche Wortbeiträge nur schwer zu verstehen waren.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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