ProBus
ProBus ist der Verband der Personen, die regelmäßig Bus und Bahn benutzen. "Es gibt viele verschiedene Gründe, warum jemand auf Bus und Bahn angewiesen ist," berichtet Kurt Schmidtchen-Schleicher, Vorsitzender der Duisburger Ortsgruppe. "Kinder sind zu klein für`s Autofahren, viele Senioren wollen es nicht mehr. Manche Leute dürften nicht mehr ein Auto fahren - sie haben den Führerschein abgenommen bekommen. Einige Mitglieder haben aus den unterschiedlichsten Gründen nie einen Führerschein gemacht. Und dann ist da noch die immer größer werdende Personengruppe, die sich aus finanziellen Gründen kein Auto leisten kann und die mit dem günstigen Sozialticket gut klarkommen."
Sie alle mußten unter den Streiks des öffentlichen Dienstes leiden. "Die Streiks sind asozial," schimpft Schmidtchen-Schleicher. "Hier werden nicht Firmeninhaber und nicht Chefs bestreikt. Die Allgemeinheit, die Öffentlichkeit ist von der Arbeitsniederlegung betroffen, also diejenigen Personen, denen man dienen sollte."
Nach seiner Meinung gehört das Streikrecht für den öffentlichen Dienst abgeschafft. "Nehmen Sie den öffentlichen Bus- und Bahnverkehr. Der finanziert sich nur zur Hälfte aus eigenen Einnahmen. Der Rest stammt aus der Quersubventionierung durch die öffentliche Hand. Es bezahlen also auch diejenigen Bürger Bus und Bahn, die nie damit fahren."
Schmidtchen-Schleicher hat auch eine Lösung, wie Streiks im öffentlichen Dienst zumindest langfristig vermieden werden können. Wer zu Streiks aufruft, soll sich schadensersatzpflichtig machen. Und das gleich doppelt. Er muß dem Firmeninhaber die entgangenen Einnahmen erstatten. Und dem Kunden Gebühren, Fahrkarten und was sonst noch Kosten angefallen ist erstatten. "Das geht selbst bei kurzzeitigen Warnstreiks leicht ins Geld. Denken Sie nur an das Streikgeld, das da auch noch an die Streikenden ausgezahlt werden muß. Das hält keine Gewerkschaft lange aus," freut sich Schmidtchen-Schleicher.
ProBus hat auch eine Erklärung dafür, warum heute nur leere Busse und Bahnen durch die Gegend fahren. "Wir haben unsere Mitglieder zum Streik aufgerufen," berichtet Schmidtchen-Schleicher. Es habe überhaupt keine Streikbrecher gegeben. Jeder habe mitgemacht. Die Fahrer hätten gemerkt, daß es um ihre Arbeitsplätze geht und die Leute an der Haltestelle angefleht, doch einzusteigen. Wenn ihre Chefs merken, daß sie ohne Fahrgäste fahren, müßten sie damit rechnen, daß Bus und Bahn langfristig eingestellt werden und die Fahrer arbeitslos werden und dann erst recht kein Geld haben....
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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