Die Inbetriebnahme des Duisburger Anti-Terror-Systems startet
Poller-Posse geht zu Ende

Anti-Terror-Poller sollten die Fußgängerzone eigentlich schon mit Beginn des Weihnachtsmarktes 2018 sicherer machen. Doch die Arbeiten verzögerten sich immer wieder. Auch haben sich die Kosten von ursprünglich geplanten 700.000 Euro auf mittlerweile 2,5 Millionen Euro summiert. Kritik gab es zudem an einzelnen Standorten der Poller. | Foto: A.F. Becker
  • Anti-Terror-Poller sollten die Fußgängerzone eigentlich schon mit Beginn des Weihnachtsmarktes 2018 sicherer machen. Doch die Arbeiten verzögerten sich immer wieder. Auch haben sich die Kosten von ursprünglich geplanten 700.000 Euro auf mittlerweile 2,5 Millionen Euro summiert. Kritik gab es zudem an einzelnen Standorten der Poller.
  • Foto: A.F. Becker
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Per Dringlichkeitsbeschluss im September 2017 vom Rat genehmigt, sollten bereits vor Weihnachten 2017 erste Anti-Terror-Poller in der City Menschen vor Attacken mit Fahrzeugen schützen. Pünktlich zum Start des Weihnachtsmarktes 2018 dann das ganze System mit 139 feststehenden und 16 versenkbaren hydraulischen Pollern an zehn Standorten stehen. Daraus wurde bekanntlich nichts. Doch nun meldet die Stadt Duisburg Vollzug.

Nach erfolgreichen Testläufen sollen am Sonntag, 15. November, die versenkbaren Poller in der Fußgängerzone endlich in Betrieb gehen. Zuvor hatte es immer wieder Verzögerungen gegeben. Mal wurde ein erhöhter Prüf- und Abstimmungsaufwand der statischen Konzepte als Grund genannt, mal Suchschachtungen, um den Untergrund zu erforschen. Dann fehlte es an den Schaltkästen und der entsprechenden Funktechnik, die Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte brauchen, um die Poller bei Bedarf selbst abzusenken.

Je langfristiger die Arbeiten, je höher der Aufwand, um so größer die Kosten. Waren anfänglich 700.000 Euro für das Sicherheitssystem veranschlagt worden, schlägt es nun mit 2,5 Millionen Euro zu Buche. Wen wundert's, dass da mitunter von einer Poller-Posse die Rede ist, zumal es seitens der Bürger auch Poller-Standorte gibt, die teils belächelt, teils bemängelt werden. Doch jetzt soll diese Posse ein Ende haben.

An den Durchfahrtmöglichkeiten mit den beweglichen Pollern befinden sich nun Ampeln. Die sind teilweise schon jetzt in Betrieb und untersagen bei Rotlicht die Durchfahrt. Fahrzeuge werden grundsätzlich einzeln abgefertigt, die Poller heben sich nach der Durchfahrt wieder selbständig. Induktionsschleifen im Boden verhindern ein unbeabsichtigtes vorzeitiges Heben der Poller.
Während der täglichen Ladezeiten von 6 bis 12 Uhr und 19 bis 22 Uhr befinden sich die Poller an den Standorten Kuhstraße/Ecke Steinsche Gasse, Landgerichtsstraße und Königstraße/Ecke Mercatorstraße in „Nullstellung“, sind also heruntergefahren. Das Ein- und Ausfahren ist dann für Ladetätigkeiten erlaubt. Außerhalb der Be- und Entladezeiten von 12 Uhr bis 19 Uhr befinden sich alle Poller in „Hochstellung“ und schützen die Innenstadt vor dem Einfahren unberechtigter Kraftfahrzeuge.

Neben den Einsatzfahrzeugen der Polizei, Feuerwehr und des Rettungsdienstes erhalten auch Anwohner mit einem Stellplatz oder Personen mit einem Schwerbehindertenausweis die Erlaubnis zur Einfahrt.

Weitere Infos unter www.duisburg.de/poller.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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