Kooperation mit Burkina Faso und Honduras
Pflegenotstand in Deutschland verringern
Der Hamborner Bildungsträger AAWID mit Sitz im historischen ehemaligen Kaufhaus-Gebäude an der Duisburger Straße hat jetzt eine Ausbildungskooperation mit den Ländern Burkina Faso (Westafrika) und Honduras (Mittelamerika) geschlossen.
Der Personalmangel in den Pflegeberufen wird immer größer. Wie das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) mitteilt, sei das Interesse an Pflegeberufen zwar gestiegen, doch gibt es viel zu wenig Lehrkräfte an Pflegeschulen. So mussten schon geplante Ausbildungskurse ausfallen oder sogar Einrichtungen in ganz NRW schließen.
AAWID hingegen verfügt aktuell über eine ausreichende Anzahl qualifizierter Lehrkräfte. Deshalb habe sich der Bundesverband Mediziner Hilfsberufe e.V. an die Hamborner gewandt, um sie für die Ausbildung ausländischer Pflegeschüler zu gewinnen. Diese sollen dann nach erfolgreichem Abschluss in Deutschland arbeiten und dazu beitragen, den Pflegenotstand zu lindern.
Arbeitsminister
und Botschafter
Jetzt waren der Arbeitsminister von Burkina Faso, Boubacar Savadogo, sowie Mauricio Arturo Bueso, Botschafter von Honduras in Deutschland, in Begleitung von Konsulin Axa Macielle Zelaya zu Gast in Hamborn. AAWID-Geschäftsführer Martin Schulz: „Wir haben Kooperationsvereinbarungen getroffen, dass wir ab Herbst 2024 kontinuierlich Ausbildungsplätze für Auswanderer aus den beiden Ländern bereitstellen.“
Die Grundvoraussetzungen inklusive der sprachlichen Qualifikation obliegt den beiden Ländern. Die haben nun ein Jahr Zeit, die Anforderungen an die künftigen Pflegeschüler auf den Weg zu bringen. AAWID ist dann im kommenden Jahr für die Vermittlung in Ausbildungsbetriebe und die schulische Ausbildung verantwortlich. Nach Angaben von Schulz sind künftig auch Besuche sowohl in der Botschaft von Honduras geplant, wie auch Reisen in die beiden Ländern, um den Austausch hier aktiv zu begleiten und Nachdruck zu verleihen.
Realistischere
Anforderungen
Zudem müsse sich das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales deutlich mehr bewegen, um den Lehrkräftemangel an Pflegeschulen zu verringern, meint der AAWID-Geschäftsführer: „Wir sind gewillt, deutlich mehr an Auszubildenden aufzunehmen und auch zusätzliche Lehrkräfte einzustellen. Hierfür müssen allerdings die Anforderungen an die Lehrkräfte auf die Gegebenheiten angepasst werden.“
Wenn es von Hamborn aus gelänge, gemeinsam mit dem Bundesverband Medizinischer Hilfsberufe Zeichen zu setzen, sei man einen großen Schritt weiter, betont Schulz.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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