Offener Brief an alle Antirassisten und Antifaschisten in Duisburg

Rassismus, auch in der Mitte der Gesellschaft, muss bekämpft werden - da stimme ich mit Euch überein. Allerdings habe ich daran, wie dies von Teilen der Antifa derzeit umgesetzt wird, einiges zu kritisieren.
Fangen wir mal mit der Diskussionsveranstaltung von Rolf Karling an. Wenn dort rassistische Äußerungen fielen, wieso kann man diesen nicht mit Argumenten begegnen? Müssen demnächst auch bei Diskussionsrunden am Eingang Securitys stehen, die die Teilnehmer auf Waffen kontrollieren und die Teilnehmer mit Polizeischutz zur Bahn geleitet werden?
Auch wenn in einer Facebook-Diskussion von Radio Duisburg Kommentare fielen, die nicht hinnehmbar sind, Adressen ausfindig zu machen, ist ein No Go.
Und jetzt diese Seite auf Indymedia, auf der Porträts von Teilnehmern einer Pro NRW Demonstration in Neumuhl zu,sehen sind und nach deren Adressen gefragt wird - ja geht's noch?
Rassismus bekämpfen ja - aber doch nicht so!
Gewalt war noch nie eine Lösung.
Was meint Ihr denn, wem es etwas nützt, wenn Ihr Rechte ( oder auch vermeintlich Rechte, denn wie könnt Ihr Euch jedes Mal sicher sein? ) verprügelt?
Den Roma? Wohl kaum.
Der Antifa? Weit gefehlt!
Nein, Ihr nützt damit denen, denen Ihr am Allerwenigsten nützen wollt: PRO NRW und ähnlichen Zeitgenossen.
Überlegt doch mal: Stellt Euch vor, jemand, der bisher keiner Gruppe angehörte, ist von Mitgliedern einer Gruppe zusammengeschlagen worden. Es ist zumindest vorstellbar, dass er auf Rache sinnt. Weil er dies aber allein nicht schafft, wird er sich der gegnerischen Gruppe anschließen. So treibt Ihr Leute den Rassisten noch in die Arme! Das könnt Ihr nicht wirklich wollen!
Denkt doch mal über andere Möglichkeiten nach, wie man Einwanderern bei der Integration helfen und deren Ablehnung entgegenwirken kann.
Wie wäre es zum Beispiel mit Gruppen, in denen Deutsche und Einwanderer etwas zusammen machen und sich dadurch besser Kennenlernen, egal ob Sport, Theater, Musik oder Malerei?
Mit Vorträgen und Filmen? Ich habe mal beim Rom e.V. in Köln einen Film über Roma gesehen; der war sehr gut.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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