OB-Abwahl beantragt - 9800 Bürger unterzeichneten
Symbolträchtig um 5 vor 12 haben Werner Huesken, gelernter Krankenpfleger, und Peter Heß vom Mieterschutzbund e.V. in Duisburg vor dem Rathaus am Burgplatz ihren Einwohnerantrag zur Abwahl von Oberbürgermeister Adolf Sauerland sowie zur Abberufung/Suspendierung von Sicherheitsdezernent Wolfgang Rabe und Baudezernent Jürgen Dressler als die politischen Verantwortlichen der Loveparade-Tragödie an Duisburgs Stadtdirektor Dr. Peter Greulich überreicht.
8000 Unterschriften waren für den Einwohnerantrag nach Paragraf 25 der Gemeindeordnung notwendig, 8000 Unterschriften hat Werner Huesken (58) bis Mitte dieser Woche gesammelt. Doch diese 8000 Unterschriften müssen nun noch einer Überprüfung standhalten. Sind es alles Duisburger, die unterzeichnet haben? Stimmen die Angaben? Um ganz sicherzugehen, haben Huesken und Heß auch nach Erreichen der Zielvorgabe um weitere Unterschriften geworben. Schließlich soll der Einwohnerantrag nicht in letzter Sekunde daran scheitern, dass nicht genügend „echte“ Bürger der Stadt das Ansinnen unterstützen. Und so finden sich letztendlich an die 9800 Unterschriften auf den überreichten Antragslisten.
Nun liegt es am Rat der Stadt, die Übernahme politischer Verantwortung für die Loveparade-Katastrophe zu thematisieren und möglicherweise entsprechende Abwahl-Verfahren einzuleiten. Am Montag, 6. September, um 14 Uhr, ist eine entsprechende Sondersitzung anberaumt. Indes sind die Chancen für eine Abwahl des Oberbürgermeisters durch den Rat zumindest zurzeit eher gering. Eine Zweidrittelmehrheit der 75 Mandatsträger wäre erforderlich für die Abwahl Sauerlands. Die CDU hält 25 Sitze, einen davon hat der OB selbst inne. Enthält sich Sauerland und steht seine Fraktion geschlossen hinter ihm, müssten noch zwei weitere Ratsmitglieder anderer Fraktionen mit den 24 CDU-Vertretern gegen den Abwahlantrag stimmen und Sauerland bliebe im Amt.
„Wir wollen, legitimiert durch die breite Unterstützung der Bevölkerung, nun das Recht erstreiten, den Oberbürgermeister abwählen zu können. Die Bürger sollen selbst über die Zukunft des OB entscheiden, können für oder gegen ihn stimmen“, hofft Werner Huesken.
Autor:Sabine Justen aus Duisburg |
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