„Nur gemeinsam sind wir stark“ - Innenstadt-Dialog unterzeichnet ambitionierten Pakt für die Zukunft
Das Wort „gemeinsam“ zog sich wie ein roter Faden durch alle Wortbeiträge beim mittlerweile vierten Innenstadt-Dialog, der jetzt in der Mercatorhalle nicht mit bloßen Lippenbekenntnissen, sondern mit konkreten Vorschlägen und einem von vielen Beteiligten unterzeichneten „Pakt“ die Weichen für eine Innenstadt mit „Herz und Gesicht“ stellte.
„Gemeinsam wollen und werden wir die Duisburger Innenstadt stärken und ihre Funktion als Ort der Versorgung, der Arbeit und des Wohnens, des Dialogs, des kulturellen Austauschs und als kommunikativen Treffpunkt sichern und ausbauen“, formulierte es Oberbürgermeister Sören Link. Nur eine gemeinsame Kraftanstrengung vieler unterschiedlicher Akteure könne das gewährleisten.
Viele Akteure sind mit im Boot
Mit im Boot sind neben der Stadt die IHK, der Handelsverband NRW-Niederrhein, das City-Management, DuisburgKontor, die Wirtschaftsbetriebe, Einzelhändler, Gastronomen und Hausbesitzer. Nach drei vorausgegangenen Dialog-Veranstaltungen wurde jetzt jetzt mit dem „Pakt für die Innenstadt“ eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet, die eine Art „tatkräftige Verpflichtungserklärung für die Zukunft“ ist.
Die zu Papier gebrachte Absichtserklärung soll jetzt in verschiedenen Arbeitsgruppen mit Leben gefüllt werden, um am Jahresende mit ersten konkreten Vorschlägen einen „Aufschlag für eine attraktivere City“ zu machen.
Ziel ist es, den Bürgern, aber auch und gerade den Besuchern und Gästen ein einladendes Ambiente zu bieten, das vielfältige Handels- und Dienstleistungsangebot auszubauen, eine auf die Innenstadt ausgerichtete Stadtentwicklungsplanung auf den Weg zu bringen, die City intensiver zu vermarkten, das Innenstadt-Marketing weiter zu professionalisieren und das abwechslungsreiche Eventprogramm zu erweitern, um mehr Menschen ins Duisburger „Handels- und Einkaufsherz“ zu locken.
Aktives Mitmachen des Einzelhandels erforderlich
Ute Marks vom Dortmunder Planungsbüro „stadt+handel“ hat den Akt
euren beim jüngsten Dialog anhand bundesweiter Beispiele aufgezeigt, wohin der Zug gehen müsse: „Wenn's dem Handel nicht gut geht, krankt die Stadt.“ Die Politik müsse Rahmenbedingungen schaffen. Eine künftig weitgehend baustellenfreie Innenstadt sei ein Ziel, aber auch das aktive Mitmachen des Einzelhandels sei erforderlich. „Trend Shopping“ sei erforderlich, und, so Marks: „Nicht groß gegen klein gewinnt, sondern gut gegen schlecht.“
Zudem seien in sich fest organisierte Kaufmannschaften, in denen möglichst viele, auch die Filialisten mitwirken, unabdingbar. In vielen Werbegemeinschaften stecke der Vorstand die Prügel ein. „Alle wissen und können es besser, aber sich engagieren will keiner“, mahnte die bundesweite „Handelsplanerin“. Hier trat dann wieder das „Nur gemeinsam sind wir stark“ zutage. Die Innenstadt müsse künftig ein „Erlebnis-Ort“ sein: essen, trinken, klönen, sich wohlfühlen, genießen, einkaufen. Das Erscheinungsbild sei wichtig. Dabei gelte es, Sauberkeit und Sicherheit, den baulichen Zustand von Gehwegen und Fassaden, die Gestaltung der City mit Pflanzen und „Stadtmöbeln“ und auch die nach außen gerichteten Präsentationsflächen des Handels in den Blick zu nehmen.
Duisburg soll "Smart City" werden
Während die Pflege des öffentlichen Raums der Stadt und den städtischen Betrieben obliegt, stehen gestalterische und pflegerische Aufwertungsmaßnahmen von Immobilien und Gewerbebetrieben in privater Verantwortung. In dem Pakt steht daher: „Um das Erscheinungsbild einzelner Immobilien zu verbessern, wollen wir künftig die Eigentümer stärker in den Innenstadt-Dialog einbeziehen.“
Duisburg soll zudem „Smart City“ werden. Das Angebot von freiem W-Lan sei eine wichtige infrastrukturelle Maßnahme. Die neue Duisburg-App (localee) muss ein guter Marketing-Kanal werden.
Gute Voraussetzungen für eine funktionierende Innenstadt
Die Voraussetzungen für eine funktionierende Innenstadt sind gegeben oder zumindest auf dem Weg. Jochen Braun, Vorsitzender des City-Managements und Casino-Geschäftsführer weiß um die Akzeptanz der Innenstadt bei auswärtigen Besuchern. Das Duisburger Casino beispielsweise zähle zu den „Top 3“ in Deutschland. Peter Joppa vom DuisburgKontor weist auf die stetig steigenden Übernachtungszahlen im an „Attraktivität hoch angesiedelten Duisburg.“
Von den Arbeitsgruppen versprechen sich alle „Dialog- und Pakt-Akteure“ viel. „Dann müssen wir daran gehen, deren Ergebnisse und Vorschläge auch wirklich umzusetzen“, so City-Managerin Dagmar Bungardt.
Lesen Sie auch Anmerkungen zu der Veranstaltung hier
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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