Nix verboten, nur gebeten
Seit Wochen sorgt das Kunstwerk „Totlast“ des Künstlers Gregor Schneider für Gesprächsstoff. Wobei weniger die Skulptur selbst als vielmehr deren Zurückweisung durch OB Sören Link Bürgers Zorn erregt hatte. Denn den Bürger, so ließ Link verlauten, halte er auch vier Jahre nach der Loveparade-Katastrophe einfach „noch nicht für reif“ für die beklemmende Röhrenkonstruktion.
In einem WDR-Interview nun ruderte der Erste Bürger zurück. Nein, von einem Verbot des Werkes seinerseits könne keine Rede sein, er habe lediglich die Bitte an Ruhrtriennale-Intendant Goebbels herangetragen, das Werk nicht in Duisburg zu zeigen.
Auch auf mehrfache Nachfrage des Interviewers blieb Link bei seiner Darstellung des Vorfalls. Er habe nie verboten, nur gebeten.
Mal ehrlich: Es ist sicher unbequem, erst eine unpopuläre Entscheidung zu treffen und in Folge auch zu ihr zu stehen, Kritik in geballter Form aushalten zu müssen.
Diese Entscheidung aber erst zu treffen und sie dann zu leugnen ist – schlichtweg unprofessionell und inakzeptabel.
Autor:Claudia Brück aus Düsseldorf |
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