Vorgeschlagene neue Straßennamen stießen auf wenig Gegenliebe – CDU will einen „Namens-Wettbewerb“
Neumühl-Quartier nimmt Gestalt an

Günter Schulz, stellvertretender Vorsitzender der CDU Neumühl (l.) und die Bezirksvertreter Roswitha Schulz und Andreas Ehmann wollen beim kommenden Stadtteilfest in Neumühl um Vorschläge für neue Straßennamen im Bereich des ehemaligen Barbara-Krankenhauses bitten.
Fotos: Reiner Terhorst
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  • Günter Schulz, stellvertretender Vorsitzender der CDU Neumühl (l.) und die Bezirksvertreter Roswitha Schulz und Andreas Ehmann wollen beim kommenden Stadtteilfest in Neumühl um Vorschläge für neue Straßennamen im Bereich des ehemaligen Barbara-Krankenhauses bitten.
    Fotos: Reiner Terhorst
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Das neue Neumühl-Quartier auf dem Areal zwischen Garten-, Dörnberg-, Barbara- und Schröerstraße geht in eine richtungsweisende Planungs- und Entscheidungsphase. In nicht mehr allzu langer Zeit soll der erste Abschnitt mit einer Wohnbebauung entlang der Gartenstraße in Angriff genommen werden.

Die Stadt, der Investor Jörg Richard Lemberg von der IPG aus Berlin und das Architekturbüro Hector3 aus Düsseldorf haben vieles in trockenen Tüchern, längst aber nicht alles. Wenn der Bereich rund um das ehemalige St. Barbara-Krankenhaus bebaut ist, soll es ein Vorzeigeobjekt für die Gesamtstadt werden.

Sozialer Wohnungsbau, Eigentumswohnungen und Reiheneigenheime sowie Angebote zu einer familiengerechten Infrastruktur sollen die angedachte Wohn- und Lebqualität in einer gewollten sozialen Mischung auf den Weg bringen. Eine Kita und eine Krankentagespflege sind bereits weit fortgeschritten. Hinzu kommt ein Angebot des Investors an Neumüler Vereine und Institutionen, die die Nutzung des unter Denkmalschutz stehenden Kerngebäudes des alten Krankenhauses betrifft.

Quartier soll weiter
aufgewertet werden

Dort sollen in den Obergeschossen Wohnungen enstehen. Eine weitere Nutzung durch Ärzte und Shops ist ebenfalls angedacht. In den Unter- und Kellergeschossen, so haben Architekten, Investoren und Duisburg Kultur- und Sozialdezernent Thomas Krützberg im Gespräch mit dem Hamborner Anzeiger verdeutlicht, könne sich reges Künstler- und Vereinsleben abspielen.

Neumühls SPD-Vorsitzender Heiko Blumenthal, der bei einer ersten Begehung der neu zu nutzenden Räumlichkeiten mit von der Partie war, zeigte sich von der Idee angetan. Beigeordneter Krützberg ging noch einen Schritt weiter. Die Errichtung von Vereinsräumen sei die eine Sache, die andere seien zusätzlche Kommunikationsräume und Künstlerateliers, die das Quartier noch weiter aufwerten würden. Der Satz „Das bringt Leben inne Bude“ machte die Runde.

Kleinkunsttheater
in der alten Kapelle

Selbst an ein Kleinkunsttheater sei gedacht. Dafür würde die frühere Kapelle, die ebenfalls erhalten bleiben soll, in Frage kommen. Die Ideen wurden auf einer Zusammenkunft der Neumühler Kaufleute, Vereine und Institutionen vorgestellt. Bis in den frühen Herbst dieses Jahres wollen die Neumühler Vereine ihre Wünsche äußern, ob und wie sie das ehemalige Krankenhaus nutzen wollen. Da es im Stadtteil immer weniger räumliche Möglichkeiten für Versammlungen und Veranstaltungen gebe, sei das eine ernsthaft zu prüfende Sache, meinten die Beteiligten bei der Versammlung. Jetzt geht es also für die Neumühler an die Schularbeiten.

Wenn konkrete Vorstellen erarbeitet sind, soll es eine weitere Begehung geben, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Investor Lemberg und Architekt Schneider sprachen von einer Kernsanierung des alten Krankenhauses, um die künftige Nutzung gewährleisten zu können. Das natürlich alles unter Wahrung der Denkmalschutzauflagen.

Namensvorschläge sind
nicht der Stein der Weisen

Vieles wird schon jetzt konkret. So sollte die Bezirtksvertretung (BV) Hamborn in ihrer letzten Sitzung bereits über Straßennamen im künftigen Neumühl-Quartier beraten und entscheiden. Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Namen stießen allerdings auf wenig Gegenliebe. Die Namen „Hof Ingerfurth“, „Plamannskath“, „Pothmannskath“ und Marcuskath“ seien nicht gerade der Stein der Weisen, befand man. Die BV entschied nicht, sondern deklarierte das Ganze als erste Lesung und will im September entscheiden.

Die Neumühler CDU-Bezirksvertreterin Rowitha Schulz hatte ihrer Fraktion vorgeschlagen, die Bürger in einer Art kleinem Namens- und Vorschlagswettbewerb in die Entscheidung einzubeziehen. Die Fraktion war einmütig ihrer Meinung. Beim bevorstehenden Stadtteilfest zum 666. Geburtstag Neumühls wird es eine Infoecke im Zelt der Kaufmannschaft geben, wo Neumühler eigene Vorschläge für die Straßennamen benennen können und sollen.

Ideen gibt es schon - Bürger
können eigene einreichen

Im Vorfeld haben einige bereits erklärt, dass sie sich Namen früherer Krankenhaus-Chefärzte, Direktoren oder der Clemens-Schwestern, die das Krankenhaus jahrzehntelang menschlich und fürsorglich begleitet haben, vorstellen können. Das sei allemal besser als Namen, mit „denen kein Mensch etwas anzufangen weiß“, wie ein Bürger sagte.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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