Neuigkeit vom VRR

"Heute unterzeichnen der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und die Abellio Rail NRW GmbH in der historischen Stadthalle in Wuppertal den Verkehrsvertrag für den Betrieb der Regionalbahnlinie 47. Abellio gewann diese Strecke nach einer europaweiten Ausschreibung und wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2013 den Betrieb der Linie Wuppertal – Remscheid – Solingen übernehmen. Die dann eingesetzten Neufahrzeuge ermöglichen einen barrierefreien Einstieg auch für mobilitätsbehinderte Menschen, besitzen behindertengerechte Toiletten, Videoüberwachung und Mehrzweckbereiche mit ausreichend Abstellmöglichkeiten für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen.

Mit ihrer heutigen Unterschrift haben Aufgabenträger und Eisenbahnverkehrsunternehmen einen Verkehrsvertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren unterschrieben. VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann bekennt sich seit Jahren eindeutig zum Wettbewerb an Rhein, Ruhr und Wupper: „Die Erfolge sprechen für sich: Der Wettbewerb sorgt für mehr Qualität und weniger Ausgaben. Daher haben wir bereits zahlreiche Linien ausgeschrieben und werden auch in Zukunft Zugkilometer ausschreiben und an die leistungsstärksten Anbieter vergeben,“ stellt Husmann im Rahmen der heutigen Vertragsunterzeichnung fest.

In dem vorausgegangenen Wettbewerbsverfahren kam erstmals das sogenannte Fahrzeugfinanzierungsmodell des VRR zum Einsatz. Das Modell sieht vor, dass der künftige Betreiber, also Abellio, die Fahrzeuge für den Betrieb der Linie beschafft und dann an den VRR weiterveräußert. Der VRR wird Eigentümer der Fahrzeuge, übernimmt die Finanzierung und verpachtet diese für die Laufzeit des Verkehrsvertrages an den künftigen Betreiber Abellio.

„Das neue Finanzierungsmodell des VRR verbindet die Vorteile der Fahrzeugbeschaffung durch die Eisenbahnverkehrsunternehmen mit den Vorteilen einer Finanzierung der Fahrzeuge durch den Aufgabenträger, der Zugang zur Kommunalkreditfinanzierung hat. Denn durch die Erschließung der Einsparpotenziale – günstige Kreditkonditionen, langfristig festgelegte Zinssätze und den Wegfall von Eigenkapitalkosten und Risikozuschlägen, finden gerade mittelständische Unternehmen einen Anreiz an einer Ausschreibung von SPNV-Leistungen teilzunehmen,“ erläutert VRR-Vorstand Martin Husmann die zentrale Idee des neuen Modells gerade in Zeiten schwerer Finanzbedingungen nach der Wirtschaftskrise.

Im Falle der RB47 wird eine Ersparnis von gut einem Euro je Zugkilometer erzielt werden. Bei den jährlich rund 1,5 Millionen Zugkilometer auf der RB47 wird somit ein finanzieller Vorteil von jährlich rund 1,7 Millionen Euro erwirtschaftet. In diesem Wettbewerbsverfahren gaben insgesamt vier Kreditinstitute ein Angebot für eine Darlehnsfinanzierung mit Kommunalkrediten mit einer Laufzeit und Zinsbindung über 22 Jahre ab. Das Angebot des Eisenbahnverkehrsunternehmens mit der Inanspruchnahme des Fahrzeugfinanzierungsmodells war schließlich das wirtschaftlichste und führt zu den oben beschriebenen Effekten," berichtet der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr in einer Pressemitteilung.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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