neue Takte der S Bahnen

Reisezeiten verkürzen, Direktverbindungen schaffen, Reiseketten im SPNV verbessern und Nord-Süd-Verkehre stärken – dies sind die zentralen Ziele, die der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mit der Umstellung einiger S-Bahn-Linien vom derzeitigen 20-Minuten-Takt auf einen 15/30-Minuten-Takt zum Ende 2019 umsetzen will. In enger Abstimmung mit den Unternehmen, Fahrgastverbänden und den politischen Gremien entwickelte der VRR ein Konzept für die Taktumstellung, welches am heutigen Freitag, 22. Mai 2015, durch den Verwaltungsrat des VRR im Rahmen einer Sondersitzung mehrheitlich beschlossen wurde. Die geplanten Maßnahmen sollen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 in Kraft treten. Für eventuell anfallende Mehraufwände der kommunalen Verkehrsunternehmen bei der Anpassung bei Bus und Stadtbahnen stellt der VRR finanzielle Mittel bereit.

Im Auftrag des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MBWSV NRW) wurde seit 2012 im Rahmen des Arbeitskreises „Integraler Taktfahrplan (ITF)“, in dem die NRW-Zweckverbände, das Landesverkehrsministerium und das KC ITF die zukünftigen SPNV-Fahrplanentwicklungen abstimmen, eine mögliche landesweite Taktumstellung des heutigen 20 Minuten-Taktes auf einen 15/30 Minuten-Takt im S-Bahn-System untersucht.

Das heutige Konzept für die Taktumstellung wurde auf der Grundlage mehrerer Untersuchungen und Fahrgastprognosen erstellt. „Der VRR war von Anfang an bestrebt, die Planungen für die Taktumstellung gemeinsam mit den benachbarten Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen stetig zu optimieren“, stellt VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann klar und betont, dass auch im weiteren Prozess notwendige Detailanpassungen vorgenommen werden können. Um für die Verkehrsunternehmen mit Blick auf eventuell anfallende Mehraufwände (z.B. durch die Anpassung wichtiger Zubringer-Linien zur S-Bahn) Planungssicherheit zu schaffen, stellt der VRR von den durch die Taktumstellung erwarteten Mehreinnahmen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) jährlich drei Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung. Auf der Grundlage des aktuellen Beschlusses können nun die Vorbereitungen für die Ausschreibung des S-Bahn-Netzes beginnen. Der aktuelle Verkehrsvertrag mit der DB Regio AG, Region NRW, läuft zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 aus.

Die wesentlichen Vorteile für die SPNV-Nutzer durch die geplante Taktumstellung beinhalten verkehrliche Verbesserungen auf mehreren Ebenen. Unter Berücksichtigung infrastruktureller und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen wurde ein nachfrageorientierter Takt entwickelt, der auf vielen S-Bahn-Relationen in der Hauptverkehrszeit einen 15-Minuten-Takt aufweist und in der Nebenverkehrszeit auf einen 30-Minuten-Takt ausgedünnt wird. So sind Ausweitungen des Angebots unter anderem mit einem 15-Minuten-Takt auf der zentralen Ruhrachse (Essen – Dortmund, S 1) sowie auf weiteren Linien in der Hauptverkehrszeit vorgesehen. Fahrgäste können nach der Taktumstellung darüber hinaus von schnelleren Verbindungen profitieren, zudem sind neuen Direktverbindungen, beispielweise zwei neue S-Bahn-Linien in Dortmund und eine Reaktivierung der Hertener Bahn (Recklinghausen – Herten – Gladbeck – Bottrop – Essen – Wuppertal) geplant. Durch die Taktumstellung sollen auch die Nord-Süd-Verkehre gestärkt werden.

Für die Angebotskonzeption wurde durch ein externes Konsortium eine Fahrgastprognose erstellt. Ergebnis: Eine Taktumstellung würde im Ballungsraum des Ruhrgebiet zu erheblichen Fahrgastzuwächsen führen, in den übrigen Bereichen des VRR bzw. des Landes NRW jedoch keine nennenswerten positiven Nachfrageeffekte erzielen. Das daraufhin entwickelte Taktszenario 2 beinhaltet die geplante Taktumstellung der S-Bahn für das nördliche Ruhrgebiet und die Umsetzung zentraler Punkte aus dem Nahverkehrsplan.

Diese Nachricht habe ich von der Pressestelle des VRR erhalten.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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