Studie der Bertelsmann-Stiftung:
Mittelschicht verliert Vertrauen
Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung verliert die Mittelschicht zunehmend das Vertrauen in die etablierten Parteien. Nicht gut, wenn große Teile der Bevölkerung in die Extreme abdriften, aber mal ehrlich: Wen wundert's? Die Posse um Wissings Fahrverbote war ja mal wieder ein Paradebeispiel, wie es nicht laufen sollte.
Um aber auch mal etwas Gutes über Herrn Wissing zu sagen: Das Deutschlandticket war eine sehr gute Idee, und seinem Vorschlag, die Verkehrsverbünde zusammenzulegen, stimme ich auch zu, denn so läßt sich nicht nur viel Geld sparen, sondern das ganze Tarifsystem wird auch viel einfacher verständlich.
Außerdem ist hier nicht allein Herr Wissing zu kritisieren, sondern auch andere Politiker. Die einzigen, die sich zu Wort meldeten, waren die Grünen. Wo bleibt hier der Bundeskanzler, wo bleibt Wissings eigener Parteivorsitzender? Von einem Bundeskanzler würde ich ein Machtwort erwarten: "Herr Wissing, machen Sie erstmal Ihre Hausaufgaben und setzen Sie die Maßnahmen zur CO2-Reduzierung um, die ohne größere Probleme durchsetzbar sind:
- ein Tempolimit
- Abschaffung des Dienstwagenprivilegs
- Ausbau des ÖPNV
- Ausbau des Radwegenetzes
Und wenn das nicht reicht, setzen wir uns nochmal zusammen und versuchen, gemeinsam Lösungen zu finden. Wenn man die oben genannten Maßnahmen umsetzt, brauchen wir evtl. keine Fahrverbote oder es würde eines am Sonntag reichen."
Und auch sein eigener Parteivorsitzender könnte eine Äußerung machen wie: "Ich erwarte von meinen Ministern, dass sie vernünftige und angemessene Maßnahmen treffen und nicht erst Probleme weitestgehend aussitzen und dann mit dem Holzhammer kommen."
Ich hoffe, die etablierten Parteien nehmen die Warnung ernst. Ein enttäuschtes Abwenden von den Parteien der Mitte hatten wir schon mal. Was daraus geworden ist, ist bekannt.
5 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.