Queere Sozialdemokraten organisierten Tour
Mit dem Fahrrad zu den Stolpersteinen für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus
Das Projekt „Stolpersteine“ wurde vom deutschen Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen, um an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes zu gedenken. In Duisburg wurden insgesamt sechs Steine für homosexuelle Opfer verlegt. Am 07. Juli hat die SPDqueer Duisburg wie auch im Vorjahr diese Steine im Rahmen des CSD-Kulturmonats bei einer Fahrradtour aufgesucht. Vor Ort wurden die Stolpersteine nicht nur gereinigt und Blumen niedergelegt, sondern auch über die Schicksale hinter ihnen informiert. Die ca. 19 km lange Route führte von der Stadtmitte über Wanheim und Bissingheim und endete in Neudorf am Ostende, wo der Abend einen gemütlichen Ausklang fand. Insgesamt haben 16 Personen an der Tour teilgenommen.
Dabei wurden die Stolpersteine für folgende Personen aufgesucht: Wilhelm Kühlen und dessen Bruder Otto Kühlen, Werner Bangert, Walter Braumann, Paul Friedrich sowie Alfred Ledermann. Der Stein von August Zgorzelski war wegen Bauarbeiten nicht zugänglich, die Baustelle wurde jedoch dennoch angefahren, um auch über Zgorzelskis Biografie zu berichten.
Sascha Roncevic, Vorsitzender der SPDqueer Duisburg, zur kommentiert die Radtour: „Bereits im Vorjahr haben wir als SPDqueer im Rahmen des CSD-Kulturmonats eine Fahrradtour zu den die Stolpersteine für die homosexuellen Opfer des NS-Terrorregimes organsiert. Dieses Format wollten wir auch in diesem Jahr unbedingt wiederholen. Denn gerade in einer Zeit, in der rechte Kräfte immer größere Zustimmung erhalten, ist es wichtig aufzuklären sowie Hass und Gewalt in jeder Form von Beginn an entschieden entgegenzutreten. Egal ob Antisemitismus, Rassismus, Homo- oder Trans*-Feindlichkeit: Jede andere Form von Menschenfeindlichkeit darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Wo Sprache und Gedankengut des Nationalsozialismus wieder salonfähig werden sollen, müssen wir dem eine deutliche Antwort entgegen setzen!
Als Vorsitzender der SPDqueer freue ich mich, dass 16 Teilnehmende unserer Einladung gefolgt sind und mit uns die Stolpersteine aufgesucht haben. Unser Duisburg ist weltoffen und vielfältig. Diese offene Gesellschaft ist unsere Antwort auf die rechtsextreme Hassideologie. Wir wollen bewusst an Einzelschicksale erinnern. Denn die Erinnerung gibt den Opfern nicht nur einen kleinen Teil ihrer Würde zurück. Sie macht auch deutlich, warum wir alle entschieden für unsere Demokratie und die Würde jedes einzelnen eintreten müssen."
Die Biographien der oben genannten Personen sind hier zu finden: www.stolpersteine-homosexuelle.de
Autor:Sascha Roncevic (SPD) aus Witten |
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