AfD-Fraktion im Rat
Meinung: Fernwärme – teuer, aber besser als Fossile?

Rainer Holfeld, Ratsherr und energiepolitischer Sprecher der AfD-Fraktion

Ein Gastbeitrag des energiepolitischen Sprechers der AfD-Fraktion im Rat der Stadt Duisburg, Rainer Holfeld:

Trotz der deutschen Vorreiterrolle im Kampf gegen CO2 stieg der weltweite Ausstoß um 2% auf einen neuen Höchststand.
Noch bis Ende 2023 gab es die (steuerfinanzierte) Preisbremse, die den Arbeitspreis (für 80% des Verbrauchs) für Fernwärme auf 9,5Cent/KWh deckelte. Sie fällt weg. Seit April 2024 ist auch wieder die 19%-ige Mehrwertsteuer fällig.
Im Versorgungsgebiet der Fernwärme Duisburg GmbH Mitte-Süd-West stieg daher der Arbeitspreis auf 17,66 Cent/kWh. Der Fernwärmekunde hat sich gebunden und kann nicht wechseln. Seine Abschläge sind inzwischen bis zum Dreifachen gestiegen. Andere Anbieter sind günstiger. Wie kommt das?
Andere Anbieter arbeiten mit Abwärme z.B. von Thyssen oder mit Geothermie aus einer Tiefenbohrung. Aber hier kommt die Wärme aus dem Gasheizkraftwerk Wanheim und von den Gasturbinen der Stadtwerkezentrale in Hochfeld.
Damit werden pro Tonne CO2-Ausstoß 45 € Abgaben für das Klima fällig. Ab 2025 werden es dann 55 € sein usw. bis auf 200 € pro Tonne CO2. So gesehen ist für dieses Versorgungsgebiet die Fernwärme mit der Gasheizung identisch, aber aktuell teurer. Ab 2029 muss dem Gas zunächst 15% erneuerbare Energie (z.B. Biogas) bis auf 65% ansteigend zugeführt werden. Alles in Allem: Es kann nur noch teurer werden, aber nicht klimafreundlicher.
Alternativen werden auch von dem sog. Wärmeplan Duisburgs (ist in Arbeit) abhängen, der vorschreiben wird, welche Heizungsart für das Gebäude genehmigungsfähig ist. Damit soll das fossile Erdgas zurückgedrängt werden. Wasserstoff ist zum Heizen ungeeignet und teuer. Sollte es also immer weniger Erdgaskunden geben, kann ja sein, wenn alte Anschlüsse gekündigt und neue nicht genehmigt werden, wird die Gasleitung einfach vom Versorger stillgelegt. Für Überraschungen ist also gesorgt. Wenn dann der Netzbetreiber innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Fernwärmeanschluss anbieten kann, so gibt es wohl keine andere Wahl nach dem Gebäudeenergiegesetz.

Autor:

Sascha Lensing (AfD-Fraktion im Rat der Stadt Duisburg) aus Duisburg

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