Demenz durch Digitalisierung
Macht uns die Digitalisierung krank?
Macht uns die Digitalisierung krank? Ja, meint der Hirnforscher und Psychiater Prof. Manfred Spitzer, Bestsellerautor im Bereich der Digitalkritik und Leiter der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm.
Die Digitalisierung ist wahrhaftig eine große Herausforderung für die moderne Menschheit. Sie kann uns viele Vorteile bringen, uns das Leben einfacher machen und unseren Wohlstand so gut wie noch nie in der Geschichte der Menschheit sichern.
Allerdings darf man die Kehrseite dieser Medaille nicht ausblenden, denn eines ist wohl klar, ohne auf Risiken und Nebenwirkungen hinzuweisen, kann kein Fortschritt gelingen.
Spitzer warnt:
,,Wenn sie nur wischen als Kindergartenkind, endet ihre Karriere als Putzfachkraft."
Es geht bei diesem Thema also hauptsächlich um Kinder und Jugendliche, deren Gehirne noch nicht ,,ausgereift" sind, sich also noch im Entwicklungsprozess befinden.
Ein Smartphone macht einen hohen Blutdruck, macht kurzsichtig, und zwar in Südkorea schon 95 Prozent der jungen Bevölkerung. Normal wären fünf Prozent höchstens. Smartphones bewirken Diabetes, Schlafstörungen, Depressionen. Mädchen, die mehr als drei Stunden in Facebook sind mit 13, haben die doppelte Wahrscheinlichkeit, mit 18 depressiv zu sein. Smartphones erzeugen Sucht.
Es gibt eine große Studie aus dem Jahr 2015 der Pisa-Studienleiter, und die haben folgendes untersucht: Wie viel wurde in Schüler in über 60 Ländern der Welt in Digitalisierung investiert und wie haben sich die Pisa-Leistungen verändert? Und da kommt raus: Je mehr in Digitalisierung in irgendwelchen Ländern, zum Beispiel Australien ganz viel, Finnland ganz viel investiert wurde, desto schlechter wurden die Pisa-Leistungen im Beobachtungszeitraum. Die Australier haben 2008 Computer eingeführt und 2016 wieder weggeräumt, weil sie so schlecht geworden sind in der Pisa-Studie.
Wir tun den Schülern keinen Gefallen, was ihre Gesundheit und ihre Bildung anbelangt, wenn wir Bildungseinrichtungen digitalisieren. Darüber müssen wir uns klar sein. Alles andere ist postfaktische Bildungspolitik.
Nein ich sag´s mal ganz drastisch:
Wir ziehen uns eine Generation von Behinderten heran, wenn wir so weiter machen!
Ich frage daher: Warum wird dieses Thema nicht stärker durchleuchtet?
Autor:Fabian Riedel aus Duisburg |
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