Kreative Maßnahmen gegen Gehwegradler
Lösen sie das Problem?
Wenn an einer vielbefahrenden Straße der Radweg fehlt ( oder auch abrupt endet, ständig zugeparkt ist, etc. ) fahren ängstliche Radfahrer häufig auf dem Bürgersteig, sehr zum Verdruss der Fußgänger.
Manche Städte haben sich nun kreative Maßnahmen einfallen lassen. In einer Straße in Mülheim/Ruhr stehen riesige Blumenkübel mitten auf dem Gehweg; in Esslingen hat man eine Rottweiler-Nachbildung aufgestellt. Das dazugehörige Kläffen ertönt vom Band.
Sind solche Aktionen sinnvoll? Wenn man nur das Ziel, die Radfahrer vom Gehweg zu vertreiben, vor Augen hat, ja.
Aber wie fast immer spielen auch viele andere Aspekte mit rein. Dazu gehören zum Beispiel Menschen, die panische Angst vor Hunden haben. Und die Blumenkübel behindern nicht nur Radfahrer, sondern auch Personen mit Rollatoren, Kinderwägen, etc.
Besser ist es daher, Ursachenforschung zu betreiben und die Ursachen zu bekämpfen, nicht die Auswirkungen. Warum und in welchen Situationen fahren Radfahrer auf dem Bürgersteig? Was kann man ggf. verkehrstechnisch verändern, damit dies nicht mehr passiert?
Die Situation in Esslingen kenne ich nicht, aber in Mülheim würde es helfen, wenn der RS1 Richtung Duisburg weitergebaut würde. Dann könnten Radfahrer nämlich dort fahren und müssten nicht durch diese vielbefahrene Engstelle.
Allerdings müssen sich manche Radfahrer auch mal an die eigene Nase packen. Würden nämlich alle Radfahrer, die zeitweise auf den Gehweg ausweichen, sich dort so rücksichtsvoll verhalten, dass zu keiner Zeit irgendein Fußgänger bedrängt oder gefährdet wird, wäre das Problem vermutlich gar nicht so hochgekocht. Aber leider gibt es ja einige Kollegen, die meinen, ohne Rücksicht auf Verluste mit hoher Geschwindigkeit dort entlang brettern zu müssen. Denen haben wir die oben beschriebenen Maßnahmen vermutlich zu verdanken.
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