LESERBRIEF zur Deponie Wehofen-Nord von besorgten Anwohnern

Anwohner protestieren gegen die Erweiterung der Deponie Wehhofen-Nord. Foto: Heinz Kunkel
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  • Anwohner protestieren gegen die Erweiterung der Deponie Wehhofen-Nord. Foto: Heinz Kunkel
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An die Mitglieder des Planungs-, Umweltschutz-, Grünflächen- und Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Dinslaken, wir sind die „Nachbarn“ der geplanten Giftmüll-Deponie der Thyssen-Krupp Steel AG. Daher möchten wir unbedingt die Gelegenheit nutzen, unsere Besorgnis zu äußern.

Wohnen im Grünen lautet das Dinslakener Motto.
Das heißt aus unserer heutigen Sicht: mit diesem Motto wurden Familien geködert und in den Averbruch gelockt.
Der SWF Projektbau spricht in seiner Baubeschreibung von einer „ruhigen und guten Wohnlage. in unmittelbarer Nähe von Kindergarten, Schule und Nahversorgern.“Auf den ersten Blick erschien die Landschaft tatsächlich grün. Auf den zweiten Blick sah man die Müllberge bepflanzt mit schönen Bäumen. Doch der dritte Blick in die Zukunft zeigt uns ein besorgniserregendes Bild: die Giftmüll-Deponie!!!

Uns ist es unbegreiflich, dass eine Giftmüll-Deponie in der Nähe einer Neubausiedlung, mit über 60 Wohneinheiten errichtet wird. Alleine in der Neubausiedlung wohnen 50 Kinder, die jetzt von Beginn ihres Lebens an mit der zusätzlichen Belastung durch Feinstaub, Lärm und belastetes Erdreich bedroht sind und dem auch nicht ausweichen können. Die Stadt Dinslaken hat die zentrale Lage und das Vorhandensein von zahlreichen Kindergärten und Schulen im Averbruch angepriesen. Genau das wird heute unseren Kindern zum Verhängnis: sie sind sowohl in den sozialen Einrichtungen, die sie besuchen, als auch Zuhause beim Spielen im Garten der erhöhten Belastung ausgesetzt. Wie schaffen wir es, mit der zusätzlichen Lärmbelästigung, unseren Kindern die nötige Erholung nach den Lernphasen zu ermöglichen?

Außerdem ist es uns unbegreiflich, warum die Stadt Dinslaken eine Baugenehmigung für eine Neubausiedlung erteilt, mit dem Wissen, dass in unmittelbarer Nähe eine Giftmüll-Deponie errichtet wird. Wer möchte mit seinen Kindern neben einer Giftmüll-Deponie wohnen? Niemand. Sie nicht, wir nicht, und mit Sicherheit auch nicht der Thyssen-Krupp Vorstand.

Wohnen im Grünen heißt für uns NICHT neben einer Giftmüll-Deponie zu wohnen. Wir fordern, dass die neue Deponie nicht genehmigt, beziehungsweise gestoppt wird!

Mehtap Kaya, Julia Krammes, Silja Düsenberg im Namen der besorgten Bewohner der Neubausiedlung Süd-/Oststraße.

Hintergrund: Seit 1935 werden auf dem Deponie- und Haldenstandort Wehofen industrielle Abfälle entsorgt. Im Bereich Wehofen-Nord lagert Thyssen-Krupp-Steel-Europe nicht gefährliche Abfälle der Deponieklasse I. Auf dem geplanten 3. Bauabschnitt der Deponie will ThyssenKrupp Steine, Schlacken, Bauschutt, Bodenaushub und Straßenkehrricht im Umfang von 800.000 Tonnen im Jahr einlagern. Die Einwendungsfrist für Bürger läuft heute ab: Die Bürgerinitiative gegen Giftmüll sammelt noch bis 10 Uhr Unterschriften und bringt diese dann zur Bezirksregierung in Düsseldorf. Die Einspruchsfrist für die Stadt Dinslaken ist länger und in der Ratssitzung am 19. März soll eine Stellungnahme (inklusive der Ausarbeitung des BUND) beschlossen werden.

Autor:

Janutschka Perdighe aus Dinslaken

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