Baubeginn im St. Barbara-Quartier in Neumühl in diesem Jahr – Vorzeigeobjekt für die Gesamtstadt
Land in Sicht - „Gut Ding will Weile haben“

Nach einigen Verzögerungen und Umplanungen geht es bald mit einem städtebaulichen Vorzeigeprojekt für Duisburg weiter. Auf dem knapp 60.000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen St. Barbara-Hospitals in Neumühl soll noch in diesem Jahr Baubeginn sein.  
Foto: Terhorst
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  • Nach einigen Verzögerungen und Umplanungen geht es bald mit einem städtebaulichen Vorzeigeprojekt für Duisburg weiter. Auf dem knapp 60.000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen St. Barbara-Hospitals in Neumühl soll noch in diesem Jahr Baubeginn sein. 
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„Der Teufel steckt im Detail.“ Dieser Satz trifft nicht selten im alltäglichen Leben voll ins Schwarze und gilt auch für das neben der Sechs-Seen-Platte im Süden Duisburgs als weiteres „Vorzeige- und Zukunftsprojekt“ geltende neue „Neumühl-Quartier“ rund um das ehemalige St. Barbara-Hospital im Norden unserer Stadt. Investor Jörg R. Lemberg von der Berliner IPG stellt im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger fest: „Noch in diesem Jahr ist Baubeginn.“

Lemberg räumt ein, dass es Verzögerungen im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens und des Baugenehmigungsverfahrens gegeben hat. „Das war weder gewünscht noch voraussehbar“, so der Investor, der weiterhin an seinem Vorhaben festhält. Auch haben die zwischenzeitlich gestiegenen Baukosten zu vereinzelten Umplanungen geführt.

„Mittlerweile“, so Lemberg, „ist das Projekt so eine Art Herzensangelegenheit für mich geworden, zumal meine Frau gebürtige Duisburgerin ist. Ich bin nach wie vor von der herausragenden Idee überzeugt, das Neumühl- oder St. Barbara-Quartier gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort zu einem liebens- und lebenswerten Mittelpunkt Neumühls zu entwickeln. Das wird Sogwirkung haben und das Image Duisburgs, vor allem aber das des Duisburger Norden, deutlich aufwerten.“

Ständiger Kontakt

Zwischenzeitlich gab es einige Anfragen an unsere Redaktion, die das Projekt von der ersten Stunde an begleitet hat, was aus den hoch gelobten Plänen geworden sei und ob der Investor zwischenzeitlich das Handtuch geschmissen habe. „Nein“, sagt Jörg Lemberg, „wir waren in ständigem Kontakt mit der Stadt. Es gab unzählige Vier-Augen-Gespräche mit dem Oberbürgermeister, den Verantwortlichen in den städtischen Ämtern, mit der Politik, aber auch mit Organisationen und Institutionen in Neumühl, um das Großprojekt auf eine breite Basis zu stellen.“

Der Rat der Stadt Duisburg hat im Juli 2019 den Bebauungsplan beschlossen und im Oktober 2020 nochmalig öffentlich bekannt gemacht. Seit dem 30. Juni letzten Jahres ist somit der Bebauungsplan rückwirkend in Kraft getreten. Die Baugenehmigungen für die Realisierung der ersten Wohnbauvorhaben befinden sich zwischen den Architekten und der Stadt in der Endabstimmung.

Kita und Tagespflege

Lemberg rechnet fest damit, mit dem Bau der geplanten zwölf Reihenhäuser entlang der Schroerstraße spätestens im Herbst zu beginnen. Auch mit dem Mietwohnungsbau soll bereits in 2021 begonnen werden. Die weiteren Bauabschnitte sollen sukzessive folgen. Dazu berichtet der Investor weitere Einzelheiten. Für eine in das Areal integrierte Kita und eine dort angesiedelte Tagespflege gibt es bereits feste Zusagen. Ursprünglich sollten beide Einrichtungen im Gebäude der ehemaligen Adolph-Kolping-Schule untergebracht werden. Das war letztlich nicht möglich. Aufgrund des baulichen Zustands nach langjährigem Leerstand musste die Schule zwischenzeitlich abgerissen werden.

Jetzt werden die künftig vom Deutschen Roten Kreuz betriebene Kita und die von der seit vielen Jahren in Neumühl ansässige Pflegeunion auf den Weg gebrachte Tagespflege in einem Neubau am Standort der alten Schule untergebracht werden. „Auch mit diesem Bau“, so bekräftigt Jörg Lemberg, „wird noch in diesem Jahr begonnen, sobald die Baugenehmigungen vorliegen.“. Für Dr. Carsten Vier, Geschäftsführer der Pflegeunion, ist das ein gutes Signal. „Der Bedarf ist einfach da, die Nachfrage groß. Daher freuen wir uns, dass es jetzt ein Zeitfenster gibt, so dass wir in jetzt absehbarer Zeit loslegen können“, zeigt sich Vier gegenüber dem Wochen-Anzeiger „hoffnungsvoll und erleichtert“.

Bürgerinformation

Von Beginn an haben die IPG und das von ihr beauftragt Architekturbüro „Hektor3“ auch Kontakt zur Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute und der Interessengemeinschaft Neumühler Vereine gehalten. Die haben dankbar zur Kenntnis genommen, dass das Haupthaus des ehemaligen St. Barbara-Krankenhauses mitsamt der Kapelle erhalten bleiben. Dort sollen Loftwohnungen entstehen, aber auch Räumlichkeiten für Kultur und Veranstaltungen, als Atelier oder für Vereinsräume, als Bürofläche, für Gesundheitsdienstleistungen oder Gastronomie. Ein entsprechendes Konzept ist noch in enger Absprache mit den Neumühler Institutionen auszuarbeiten.

Über alle weiteren Planungen und den aktuellen Stand soll in einer Bürgerinformation nach den Sommerferien Auskunft erteilt werden. Derzeit ist Corona-bedingt noch offen, auf welche Art und Weise diese Informationen zur Verfügung gestellt werden können. 

HINTERGRUND

2013 stellte das St. Barbara-Krankenhaus seinen Betrieb ein. Anschließend wurden die Räumlichkeiten temporär als Landes-Flüchtlingsunterkunft genutzt und stehen seitdem leer.

2015/2016 fand der vom Investor Jörg Lemberg ausgelobte Wettbewerb statt, aus dem im Februar 2016 die Düsseldorfer Büros Hector3 Architekten und GTL Landschaftsarchitekten als Sieger hervorgingen. Das Büro Hector3 wurde mit den weiteren Planungen beauftragt.

Das etwa 58.900 Quadratmeter große Plangebiet zwischen Dörnbergstraße im Westen, Bastenstraße/Schroestraße im Norden, Obermarxloher Straße im Osten und Gartenstraße im Süden soll überwiegend als Wohnbaufläche entwickelt werden. Das Wohnquartier soll dabei unterschiedliche Formen von Miet- und Eigentumsbau sowie geförderten Wohnraum umfassen.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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