Krieger rüstet zum Wahl-Kampf für sein Designer Outlet Center
500.000 Euro investiert Kurt Krieger in eine Imagekampagne mit Plakaten und einem Infomobil für das DOC als „Chance für Duisburg“, um die Duisburger vor dem Bürgerentscheid am 24. September von seinen Visionen zu überzeugen. „Das Gelände des alten Güterbahnhofs ist affengeil für diese Projekt“, schwärmt der Grundstückseigentümer. Mit zwei eigenen Autobahnzubringern, dem Bahnhof in Sichtweite und dem Flughafen in der Nähe sei es perfekt für ein Designer Outlet Center.
Mit im Boot ist auch das spanische Unternehmen Neinver, das über 15 Designer-Outlet Center in ganz Europa betreibt. Geschäftsführer Sebastian Sommer sieht Duisburg sogar als das „Kronjuwel der Outlet-Center-Landschaft". Auch er lobt die Lage und Anbindung des Grundstückes neben dem Duisburger Hauptbahnhof und sieht dort viel Potential für ein erfolgreiches Outlet-Projekt.
Seit Jahren gleicht das Grundstück eher einer riesigen Unkrautwüste, und mitten in dieser Einöde steht das Love-Parade-Denkmal. Wie das Grundstück nach Meinung der DOC-Planer aussehen könnte, zeigt ein Imagefilm, der im Internet für alle zugänglich ist: Viele kleine Gebäude-Einheiten, zum Teil im Stil der charmanten, alten Industriearchitektur, gepaart mit modernen Bauelementen sind zu sehen. Dazwischen lauschige Grünbereiche mit interessanten Wasserspielen und entspannten Menschen. Radfahrer mit vergnügten Fahrradklingeln und lustiges Vogelgezwitscher runden den Eindruck ab. Highlight wäre der gezeigte Industrie-Hebekran, der eine Chillout-Lounge mit riesigen Panoramascheiben langsam auf und abschweben lässt, so dass die Gäste eine grandiose Aussicht genießen könnten.
Aber: Computeranimationen sind nicht die Realität.
Ob das Outlet-Center letztendlich wirklich so gebaut würde, ist natürlich noch nicht sicher. Kurt Krieger will jetzt erst mal den Bürgerentscheid abwarten, um dann „echte Pläne“ zu entwickeln.
Angst vor einer Verödung der Innenstadt haben die Planer dabei nicht. Sie rechnen mehreren 100.000 Käufern, die teilweise sogar von weit her ins größte Outlet Center Deutschlands anreisen würden, aber ohne das DOC erst gar nicht nach Duisburg kämen.
Die meisten DOC-Besucher hätten nach Ansicht der Planer eine Anfahrtszeit von 60 bis 90 Minuten. Sie würden ihre Tour nicht als kurze Schnäppchenjagd verstehen, sondern als einen Tagesausflug zum Bummeln und Klönen, oft auch mit der ganzen Familie. Ein einfacher und interessant gestalteter Weg in die Innenstadt könnte diese Kunden auch in die Duisburger City leiten.
Wird der Weg für das DOC durch den Bürgerentscheid am 24. September frei, wäre ein Baubeginn laut Krieger in zwei bis drei Jahren möglich.
Wird das DOC jedoch abgewatscht, dann sieht er schwarz:
„Sollte es soweit kommen, stünden wir als Projektentwickler vor den Trümmern unserer eigenen Idee, dann weiß ich nicht, wie es mit dem Gelände weitergehen soll.“
Einen Verkauf an die Stadt lehnt Krieger aber rigoros ab. „Meine Grundstücke sind für mich, wie meine Kinder. Die würde ich ja auch nicht verkaufen, Außerdem sind bei den Vorplanungen auch schon viel zu viele Tränen und Schweiß geflossen, nicht zuletzt bei den über 20 Sitzungen rund um die Love-Parade“
Info:
Wie geht es nun weiter mit dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs?
Beim großen Wahltag am 24. September wird sich zeigen, ob die Duisburger das DOC wollen oder nicht. Auf der DOC-Homepage können sie sich vorab ein Urteil bilden. Hier finden sie auch den Imagefilm zu den baulichen Ideen für das Einkaufszentrum. In der Stadt ist außerdem ein Infomobil unterwegs.
Hier finden sich die Argumente der DOC-Gegner.
Alle Fotos: Hayrettin Özcan
Autor:Andrea Niegemann aus Duisburg |
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