Kraftwerk eine Pelletsheizung?
Den Experten und dem Rechtsbeistand der Gegner des Krefelder Kohlekraftwerks blieb am Mittwoch wohl im wahrsten Sinne des Wortes die Luft weg, als ein Referent auf der Seite des Kraftwerksplaners Trianel das geplante Steinkohlekraftwerk mit einer Pelletsheizung verglich. Außerdem seien die zu erwartenden Zusatzbelastungen für die Einwohner der Region rund um Kre-feld als „irrelevant“ eingestuft worden. Dies geht aus der neuerlichen Mit-teilung der Kraftwerksgegner hervor.
Das Aktionsbündnis des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Duisburger Bürgerinitiative Saubere Luft e.V. und des Niederrheinischen Umweltschutzvereins (NUV) in Krefeld sehen „die Irrelevanzregelungen aufgrund der extremen Vorbelastung und den bereits ohne das Kraftwerk konkret vorhandenen Überschreitungen der zulässigen Grenzwerte sowohl auf Krefelder als auch Duisburger Stadtgebiet, nicht als anwendbar an.“
Am dritten Erörterungstag zum geplanten Steinkohlekraftwerk Krefeld Uerdin-gen ging es insgesamt um Immissionsschutz und Luftreinhaltung.
„Das dieser Erörterungstag kontrovers und spannend werden würde, war uns ja klar“, sagte Kerstin Ciesla, Co-Sprecherin BI-Saubere Luft und BUND Duis-burg, „dass aber ein Currenta-Mitarbeiter, der maßgeblich an der Erstellung der Immissionsprognose für Trianel beteiligt war, das geplante Steinkohle-kraftwerk mit einem Einfamilienhauses mit Pelletsheizung verglich, war wirklich nicht gerade professionell“. Auch die Bezirkregierung musste die Antragssteller darauf hinweisen, dass man doch wohl kaum ein Steinkohle-kraftwerk mit dem Hausbrand eines Einfamilienhauses vergleichen könne.
Dass die gesundheitsgefährdenden Zusatzbelastungen von Trianel als „irrele-vant“ heruntergespielt wurden, kommentierten die Umweltschützer mit „Es war zu erwarten.“ Ulrich Grubert, vom NUV dazu: „Feinstaub, Quecksilber, Cadmi-um, Arsen - alles irrelevant, vor lauter Irrelevanz bleibt der Bevölkerung nur leider ganz relevant die Luft weg“.
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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