Kolumne Alternativweltgeschichte Duisburg
Die Liebesparade für mehr Party- und Ausflugsschiffe auf dem Rhein war die größte, friedlichste und erfolgreichste Demonstration auf Duisburger Stadtgebiet seit Menschengedenken. Musiker spielten. Laientheater zeigten Sketche, die auf Schiffen spielten. Lichtkunst strahlte die Schiffe auf dem Wasser an. Gaukler und viele andere fahrende Künstler waren auf den Straßen zu bestaunen.
"Dies ist die schönste Veranstaltung meiner bisherigen Amtszeit," berichtet der örtliche Oberbürgermeister Adalbert Westerwald. Rufe nach seinem Rücktritt oder gar einem Amtsenthebungs- bzw. Abwahlverfahren sind damit obsolet = gegenstandslos geworden.
Was steht denn nun als nächstes an? "Darüber habe ich mir natürlich schon Gedanken gemacht," berichtet Westerwald.
Sein erster Ansatz: die Wirtschaft stärken. Weg von Monostrukturen (wie Hafen, Logistik und Dialogmarketing), hin zum Handwerk in all´ seinen Facetten. "Duisburg hat immer gearbeitet," betont Westerwald. "Duisburg soll auch in Zukunft arbeiten."
Gleisbauer, Brunnenbauer, Goldschmiede und Pferdewirte - nach Westerwalds Worten gibt es viele Berufe mit goldenem Boden. "Ich werde dem Handwerk nicht einen silbernen oder gar nur bronzenen Boden bereiten, sondern den goldenen Boden erweitern."
Westerwalds zweiter Ansatz: die Stärkung der Stadtteile. Ruhrort = Kultur. Wanheim = Rheinflaier. Innenstadt = Events. Neudorf = Wissen, Lehre und Forschung. Huckingen = Gesundheit. Beeck = Getränke.
Die Liste ließe sich nach Westerwalds Worten endlos fortsetzen, naja, fast endlos jedenfalls, solange es noch Stadtteile gibt.
Westerwalds dritter Ansatz: Sport. Duisburg möchte seinem eigenen Anspruch nach ja bekanntlich Stadt des Sports sein. Fußball-Länderspiele der Damen und Herren. Länderkämpfe im Wasserball, American Football, Softball und Rugby. Regionale Meisterschaften in Randsportarten wie Gewichtheben, Bodybuilding oder Jugger.
"Amateursport ist auf Dauer langweilig. Ich möchte Leistungssport auf höchstem Niveau," betont Westerwald. Die Vermarktungsgesellschaft Duisburg Sport ist da nur die logische Konsequenz zumindest für den Oberbürgermeister.
Themen wie Sauberkeit, ein ausgeglichener Haushalt, Integration, Schule u. v. m. spielen für ihn nur auf der zweiten Ebene eine Rolle. "Natürlich möchte ich, daß Duisburg eine prosperierende Stadt ist. Ich setze dabei voll und ganz auf den Freizeitsektor. Er soll die ideale Verbindung von Arbeitsplätzen, Geldverdienen und Vergnügen sein, so wie Las Vegas. Viva Las Duisburg soll mein Wahlspruch von nun an sein."
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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