Kolumne 21: elektronischer Handel
Der elektronische Handel ist unsere Zukunft. Weltnetzplattformen wie amazon, ebuy, rebuy und momox sei Dank - es wird immer leichter, Waren und Dienstleistungen am Kollegen Rechner zu verkaufen. Es ist ja auch so einfach. Ich sitze - als Händler - während meiner Arbeitszeit am Computer und gebe Daten ein. Wie sieht ein Produkt aus? Welche Eigenschaften besitzt es? Wie teuer ist es? Ist es überhaupt noch vorrätig? Worauf müssen Käufer und Verkäufer beim Versand achten? Dies sind - beispielhaft genannt - Fragen, auf die bei der Eingabe geachtet werden müssen.
Der Mehrwert für den Kunden, sein Nutzen, scheinen offensichtlich zu sein. Es ist zeitlich unabhängig beim Kaufen und kann einkaufen, wann er möchte, unabhängig von Ladenöffnungszeiten. Ein lästiges Schlagenstehen an der Kasse ist somit nicht erforderlich.
Der Mehrwert für den Händler ist auch offensichtlich. Oder? Schauen wir mal in das Weltnetzwörterbuch Wikipedia. Dort gibt es den Artikel "Elektronischer Handel" zu lesen.
"Der Internethandel kann helfen, Kosten zu reduzieren. Beispielsweise durch kürzere und kostensparende Bestellwege. Durch die Integration der Geschäftsfunktionen entlang der Wertschöpfungskette soll eine effizientere Geschäftsabwicklung erreicht werden. Für Handelsunternehmen, namentlich des Großhandels, zieht mit der industriellen Vertriebsausrichtung in Richtung E-Commerce (und damit in Richtung Direktvertrieb) die Gefahr zunehmender Ausschaltung herauf. Ihr kann durch neue oder verstärkte eigene Internetaktivitäten entgegengewirkt werden, zum Beispiel durch intensive B2B-Kontakte zu Lieferanten und durch ausschließliche oder das stationäre Geschäft flankierende B2C-Kontakte (Internethandel im engen Sinn). Ein weiterer Aspekt ist die Fixkostendegression. Damit ist die abnehmende Bedeutung der relativ hohen Fixkosten gemeint, da die variablen Kosten im elektronischen Handel eine eher geringe Rolle spielen. Die Vorteile für Industrieunternehmen wie auch für Handelsunternehmen können sein:
Neue Kommunikation mit Kunden
Steigerung der Lieferanten- und Kundenzufriedenheit
Verbesserung des Firmenimages
Erschließung neuer Vertriebskanäle
Gewinnung von Neukunden
Umsatzerhöhung
Effizienzsteigerung
Der elektronische Handel kann aber auch mit keineswegs kostenneutralen Nachteilen verbunden sein. Das sind vor allem:
Zusätzliche Absatz- und/oder Beschaffungsrisiken
Sinkender Kundennutzen (bei Verzicht auf persönlichen Service)
Sinkende Kundenzufriedenheit (Reaktanz-Reaktionen auf Anlegen von Kundenprofilen)
Erhöhte Risiken des Zahlungsverkehrs
Aufbau und Pflege einer versandhandelstypischen Organisation (Lagerhaltung, Debitorenkontrolle etc.).
Bei offenen Marktplätzen kann sich jeder Marktteilnehmer registrieren und teilnehmen. Beispiele für offene Online-Marktplätze sind Amazon, eBay und Rakuten. Bei geschlossenen Marktplätzen werden nur bestimmte, ausgewählte Teilnehmer eingeladen bzw. zugelassen. Hierzu gehört zum Beispiel Otto. Ein horizontaler Marktplatz bildet hingegen einzelne Geschäftsprozesse ab. Er bezieht sich auf eine Stufe der Wertschöpfungskette, zum Beispiel mit dem Fokus Beschaffung: An einem horizontalen Beschaffungs-Marktplatz nehmen Unternehmen auf der Einkäuferseite teil. Sie können aus unterschiedlichen Branchen kommen und auf eine gemeinsame Gruppe von Lieferanten zugreifen. Im Gegensatz dazu bildet ein vertikaler Marktplatz verschiedene Geschäftsprozesse einer einzigen Branche oder Nutzergruppe ab.
Elektronischer Handel nach Art der Teilnehmer
Der elektronische Handel lässt sich nach Art der Teilnehmer kategorisieren:
(dabei kann auch die Orientiertheit - bsp. C2A ungleich A2C - herausgehoben werden oder auf besondere Kategorien wie Arbeitnehmer B2E eingegangen werden)
Consumer (Kunde, Verbraucher)
C2C: Consumer-to-Consumer, Verbraucher an Verbraucher
Auktionshandel (bsp. eBay)
C2B: Consumer-To-Business, Verbraucher an Unternehmen
bsp. entgeltliche oder sachwerte Teilnahme an Informationserhebungen zu Marketingzwecken
C2A: Consumer-To-Administration, Verbraucher an Regierung
Elektronisch gestützte Lohn- und Einkommen-Steuererklärung ELSTER
Business (Unternehmen,Unternehmer)
B2C: Business-To-Consumer, Unternehmen an Verbraucher
Dienstleistungsangebote der Unternehmen an Verbraucher, Online-Versandhandel (bsp. Amazon)
B2B: Business-to-Business, Unternehmen an Unternehmen
Handel zwischen Unternehmen und Lieferanten (bsp. IBX)
B2A: Business-To-Administration, Unternehmen an öffentliche Verwaltung
Steuererklärungen, Datenverarbeitung im öffentlichen Auftrag, elektronische Bewerbung um öffentliche Aufträge (bsp. www.vergabeplattform.berlin.de)
B2E: Business-To-Employee, Unternehmen an Mitarbeiter
Leistungen und Informationen für Mitarbeiter (bsp. Online-Kauf von Waren und Dienstleistungen zu Vorzugskonditionen)
Administration (Regierung und öffentliche Verwaltung)
A2C: Administration-To-Consumer, Regierung an Verbraucher
abonnierte E-Mail-Newsletter von Ministerien und Dienststellen (bsp. Verbraucherschutzwarnung, Datenschutzhinweise)
A2B: Administration-To-Business, Regierung an Unternehmen
Leistungsangebote öffentlicher Stellen an Unternehmen (bsp. Datenabruf, Katalogzugriff, Handelsregisterauskunft)
A2A: Administration-To-Administration, Regierung an Regierung
Elektronischer Verkehr zwischen Behörden, Austausch von Informationen (bsp. Finanzdatenabgleich, Verkehrsregister)," ist dort nachzulesen.
Hört sich theoretisch an, nicht wahr? Wohl um die Gefahren von Wikipedia (z. B. hinsichtlich der leichten Veränderbarkeit) wissend, sei der obige Text hier trotzdem wiedergegeben. Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten macht er einen vernünftigen Eindruck.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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