Kampf den Pfunden: Ernährungsprojekt für türkischstämmige Familien
Alle Fotos: Hannes Kirchner
Das Verbraucherschutzministerium NRW hat die Initiative "Lale – iss bewusst & sei aktiv!" zur Prävention von Übergewicht ins Leben gerufen, die sich speziell an türkischstämmige Familien richtet. NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel besuchte nun zum Auftakt des Pilotprojekts die DITIB Bildungs- und Begegnungsstätte in Marxloh.
Hintergrund der Initiative ist der vergleichsweise hohe Anteil übergewichtiger Kinder und Jugendlicher in diesen Familien. Zudem ist die Zahl derer, die schon in jungen Jahren übergewichtig sind, in den letzten Jahren stetig angestiegen. Durch die Initiative erhalten türkischstämmige Eltern Hilfestellung dabei, ihren Familienalltag gesund und aktiv zu gestalten. Die Patenschaft für das zukunftsweisende Vorhaben hat die aus Duisburg stammende Journalistin und Buchautorin Hatice Akyün übernommen.
Erhöhtes Risiko für Übergewicht
Laut der KiGGS-Studie des Robert Koch-Instituts besteht für Kinder und Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Adipositas. Ein zu hohes Gewicht erhöht das Risiko für Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck enorm. Hinzu kann eine Einschränkung der sozialen Teilhabe übergewichtiger Kinder und Jugendlicher kommen.
Eltern haben Vorbildfunktion
Mit der Initiative Lale – iss bewusst & sei aktiv! gehen Partner aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft unter Führung des Verbraucherschutzministeriums NRW diese Situation aktiv an. Die Initiative setzt dabei auf die Vorbildfunktion der Eltern. Durch Informationen und Übungen werden diese dazu angeleitet, ihren Familienalltag gesund und aktiv zu gestalten.
Zweisprachige Fachkräfte
Zunächst werden im Rahmen der Initiative qualifizierte zweisprachige Ernährungs- und Bewegungsfachkräfte geschult. Als Experten vermitteln sie in interaktiven Lale-Kursen falltagsnahe Informationen rund um Ernährung, Bewegung und Entspannung. Durch vielfältige praktische Übungen wie etwa die gemeinschaftliche Zubereitung von Mahlzeiten üben die Eltern, wie sie das Gelernte ganz einfach in ihr Familienleben integrieren können. Die Kurse finden in türkischer und in deutscher Sprache statt. Alle Materialien sind auf die Bedürfnisse von türkischstämmigen Familien zugeschnitten. In den nächsten zwei Jahren werden zunächst Lale-Kurse im Gebiet Nordrhein-Westfalen angeboten. Eine anschließende Erweiterung des Angebots über NRW hinaus ist angestrebt. Die Kursteilnahme ist für die Eltern kostenlos.
Teilnahme für Eltern kostenlos
„Mit der Initiative Lale wurde ein Angebot geschaffen, das auf die Lebenswelt und Bedürfnisse der türkischen Community in NRW perfekt zugeschnitten ist. Ich hoffe, dass viele Eltern dieses wertvolle Angebot nun wahrnehmen werden“, so Lale-Patin Hatice Akyün.
Autor:Claudia Brück aus Düsseldorf |
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