Junges Duisburg (JUDU): Filmforum erhalten, aber Einsparpotentiale nutzen!

Christiane Wedding: "Wir brauchen das Filmforum, damit der kommerzielle Mainstream den Arthouse- Film nicht verdrängt!" | Foto: Junges Duisburg
  • Christiane Wedding: "Wir brauchen das Filmforum, damit der kommerzielle Mainstream den Arthouse- Film nicht verdrängt!"
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Eine hochverschuldete Kommune wie Duisburg könne sich den Luxus eines eigenes Kinos nicht leisten, meint der Bund der Steuerzahler über das Filmforum am Dellplatz und kritisiert den geplanten städtischen Zuschuss in Höhe von 262.500 EUR jährlich. Private Kinos würden damit vom Markt gedrängt.

Quatsch, meint die Stadt Duisburg, weil das Filmforum auch einen Bildungsauftrag erfülle. Es würden schließlich auch viele Spartenfilme gezeigt, die in kommerziellen Kinos überhaupt nicht liefen. Das sieht auch das Wählerbündnis Junges Duisburg (JUDU) so. Christiane Wedding, kulturpolitische Sprecherin: "Durch das Filmforum werden kommerzielle Kinos ganz bestimmt nicht vom Markt gedrängt. Aber wir brauchen das Filmforum, damit der kommerzielle Mainstream den Arthouse- Film nicht verdrängt!"

Außerdem, so Junges Duisburg (JUDU) in einer Presseerklärung, sei das Filmforum viel mehr als ein Kino: "Neben den Spartenfilmen, die gezeigt werden, wird dort auch die filmhistorische Sammlung der Stadt Duisburg archiviert und verwaltet, eine der größten filmhistorischen Archive in NRW“.

Schließung bringt keine Einsparungen

Die Politiker von Duisburgs jüngstem Wählerbündnis verweisen darauf, dass die Zuschüsse in Höhe von 375.000 Euro im Jahr 2003 inzwischen auf eine Verlustausgleichsverpflichtung bis zur maximalen Höhe von 262.500 Euro reduziert worden seien.

Wedding rechnet vor, dass eine Schließung des kommunalen Kinos nicht viele weitere Einsparungen mit sich bringe: Die ehemals städtischen Mitarbeiten hätten ein Rückkehrrecht zur Stadtverwaltung (Kosten für den städtischen Haushalt: knapp 200.000 Euro jährlich) und dem städtischen Immobilienmanagement fehlten Mieteinnahmen in Höhe von 45.000 Euro jährlich, was zusammengerechnet schon fast die Höhe des maximalen Verlustausgleichs ergäbe.

Hinzu komme, dass möglicherweise Fördergelder des Landes NRW für den Betrieb des Filmforums in Höhe von rund 1 Mio. Euro zurückgezahlt werden müssten. "Wenn der Bund der Steuerzahler also meint, mit der Schließung des Filmforums lasse sich städtisches Geld sparen, dann ist das eine Milchmädchenrechnung!"

Gastronomie im Filmforum soll Gewinne abführen

Dennoch sieht das Wählerbündnis Junges Duisburg (JUDU) Einsparpotential: „Sicherlich könnten sich die Besucher des Filmforums auch höhere Eintrittspreise leisten, die sich an den Preisen kommerzieller Kinos orientieren.“

Vor allem aber solle das Geld, das im Filmforum ausgegeben werde, auch im Kino ankommen: „Kaum ein Besucher weiß nämlich, dass die Gastronomie im Filmforum völlig unabhängig für sich wirtschaftet. Uns schwebt ein Gewinnabführungsvertrag mit dem Kino vor“, so Wedding weiter. So könne der städtische Verlustausgleich auf faire Weise weiter reduziert und das Filmforum als eines der ältesten kommunalen Kinos in der Bundesrepublik Deutschland auch in Zukunft erhalten bleiben.

Autor:

Florian Becker aus Duisburg

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