Junges Duisburg (JUDU) beantragte "Kulturlinie" - und scheiterte im Kulturausschuss
Eine Bus- oder Bahnfahrt mit der DVG ist nicht sonderlich abenteuerlich: Während der Fahrt erklingt immer wieder eine anonyme, künstliche Stimme, um die jeweils nächste Haltestelle anzukündigen. Die verwendeten Stimmen sind unoriginell und wirken monoton. Das zumindest meint das Wählerbündnis Junges Duisburg (JUDU) und beantragte in der letzten Sitzung des Kulturausschusses am 18. März, die Haltestellenansagen auf zumindest einer Bahn- oder Buslinie durch originellere Ansagen in Mundart oder mit Kinderstimmen zu ersetzen.
"Diesen Antrag haben wir nun schon zum dritten Mal vorliegen, und wir werden ihn auch dieses Mal wieder ablehnen", kommentierte Oliver Hallscheidt (SPD). Dabei hatte er wohl übersehen, dass der Antrag in den Sitzungen am 18.04.2013 und 19.11.2013 gar nicht abgelehnt, sondern vom Antragsteller jeweils zurückgezogen worden war, nun aber um einen wesentlichen Punkt erweitert worden ist, worauf JUDU-Ratsherr Stephan Krebs die Mitglieder des Kulturausschusses auch hinwies: Verbunden mit dem neuerlichen Antrag war nämlich die Forderung nach einer so genannten „Kulturlinie“.
Fakt ist: An zahlreichen ÖPNV-Haltestellen im Stadtgebiet befinden sich in unmittelbarer Nähe Kulturangebote und andere Attraktionen. „Wieso sollte die Ansage nicht auf Sehenswürdigkeiten wie die ‚Hermann-Hildebrandt-Höhe‘, den ‚Landschaftspark Duisburg-Nord‘ oder den ‚Zoo‘ hinweisen? Und wieso sollten nicht die Öffnungszeiten der Museen in der Innenstadt angepriesen werden? Vielleicht lässt sich so der ein oder andere Fahrgast zu einem Zwischenstopp bewegen. Für Touristen jedenfalls wären diese Informationen ein echter Mehrwert“, erläutert Krebs. Dieses Projekt sollte auf eine geeignete Bahn- oder Buslinie beschränkt werden – eine „Kulturlinie“.
"Herr Vorsitzender, Sie haben gerdezu hellseherische Fähigkeiten", meinte Krebs mit einem Augenzwinkern an Frank Albrecht (FDP) gerichtet, der als Vorsitzender des Kulturausschusses zuvor gefragt hatte, ob der Antrag angesichts der angekündigten Ablehnung durch die SPD als größter Fraktion dennoch aufrecht erhalten werden sollte. Wenig hellseherische Fähigkeiten brauchte man allerdings, um angesichts dessen vorherzusehen, dass Duisburgs jüngstes Wählerbündnis mit dem Vorstoß scheitern würde.
„Das ist schade! Immer wieder werden sinnvolle Anträge von rot-rot-grün weggestimmt“, ärgert sich JUDU-Vorstandsmitglied Frederik Engeln, der in der letzten Sitzung des Betriebsausschusses DuisburgSport kein Problem damit hatte, einen sinnvollen Antrag von rot-rot-grün, den "Ferien-Badespaß-Pass", zu befürworten.
Autor:Florian Becker aus Duisburg |
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