"Coronese" der Gewerkschaft ver.di rund ums Duisburger Rathaus
"Jetzt seid Ihr dran!"

Mit einer Menschenkette und weiteren Warnstreiks hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ihren Forderungen in der aktuellen Tarifauseinandersetzung Nachdruck verliehen. Die "Coronese", wie die Gewerkschafter ihre Demo unter Corona-Bedingungen nannten, führte einmal rund ums Duisburger Ratshaus. | Foto: Randolf Vastmans
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  • Mit einer Menschenkette und weiteren Warnstreiks hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ihren Forderungen in der aktuellen Tarifauseinandersetzung Nachdruck verliehen. Die "Coronese", wie die Gewerkschafter ihre Demo unter Corona-Bedingungen nannten, führte einmal rund ums Duisburger Ratshaus.
  • Foto: Randolf Vastmans
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Ob Warnstreiks bei den Wirtschaftsbetrieben, den Stadtwerken, der Sparkasse, im öffentlichen Nahverkehr oder anderen städtischen Einrichtungen: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat diese Woche weiter ihre Muskeln spielen lassen, um den Druck auf die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) vor dem nächsten Verhandlungstermin zu erhöhen. Doch kosten solche Aktionen in diesen eh für alle stressigen Corona-Zeiten nicht Sympathiepunkte bei den Bürgern?

Genau das sei bewusstes Kalkül der Arbeitgeberseite, meint Markus Renner, Gewerkschaftssekretär des Fachbereichs Gemeinden im ver.di Bezirk Duisburg-Niederrhein. Ver.di habe angeboten, die anstehende Tarifrunde wegen der Pandemie aufs nächste Jahr zu verschieben. Das aber sei abgelehnt worden. ver.di vermutet, dass die Arbeitgeber in der Corona-Krise auf nur geringe Streikbereitschaft der Beschäftigten und Solidarität seitens der Gesellschaft gehofft hätten. Die Reaktionen auf die Warnstreiks seien "teils, teils", so Renner. Es gäbe Leute, die sagen "unmöglich". Es gäbe aber auch genug, die Verständnis zeigen.

Die Gewerkschafter wollen kämpfen. Die Menschenkette rund ums Rathaus soll Geschlossenheit demonstrieren. "Wir lassen uns nicht Angst machen." Der öffentliche Dienst sei systemrelevant. Eine Nullrunde sei da eine Frechheit, Zeichen mangelnder Wertschätzung. Vielmehr wird eine Anhebung des Einkommens um 4,8 Prozent gefordert. Dabei klagen die Kommunen über Mehrkosten durch die Krise bei sinkenden Steuereinnahmen. "Man kann nicht alles auf Corona schieben", betont Renner. Die Unterfinanzierung des öffentlichen Dienstes sei schon lange ein Problem. Zudem gebe es jetzt in der Krise Finanzhilfen von Bund und Land.
"Der Ball liegt im Geld der Arbeitgeber", sagt Markus Renner. "Jetzt seid Ihr dran!", heißt es auf dem ver.di-Banner. 

Forderungen
=> ver.di fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro pro Monat angehoben werden.
=> Die dritte Runde der Verhandlungen ist für den 22./23. Oktober erneut in Potsdam angesetzt.

Mehr Bilder von der Demo hier

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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