"Investoren sind austauschbar"

Hamborns Bezirksbürgermeister Uwe Heider (mitte) im Gespräch mit Axel Frehe, WA-Kundenberater für Hamborn, und Claudia Brück, zuständig für die Nord-Redaktion des Wochen Anzeigers. Alle Fotos: Hannes Kirchner
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  • Hamborns Bezirksbürgermeister Uwe Heider (mitte) im Gespräch mit Axel Frehe, WA-Kundenberater für Hamborn, und Claudia Brück, zuständig für die Nord-Redaktion des Wochen Anzeigers. Alle Fotos: Hannes Kirchner
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Jahresrückblick mit Hamborns Bezirksbürgermeister Uwe Heider

Alle Jahre wieder ... stattet der Hamborner Bezirksbürgermeister Uwe Heider der Nord-Redaktion des Wochen Anzeigers kurz vor den Feiertagen seinen Besuch ab. Dann wird Bilanz gezogen. Was hat das alte Jahr an positiven Veränderungen für den Stadtteil gebracht? Was ist schief gelaufen? Was erwartet die Bürger im kommenden Jahr?

„Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf 2012 zurück“, resümiert Heider. Besonders mit gesundheitlichen Problemen hatte er zu kämpfen. Eine Operation setzte ihn lange Zeit außer Gefecht und zwang ihn zur Pause. Ein schmerzhafter, aber auch erkenntnisreicher Prozess: „Ich habe lernen müssen, Dinge abzugeben, mal andere machen zu lassen. Dabei haben meine Familie und meine beiden Stellvertreter mich unglaublich unterstützt. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Doch damit nicht genug: Kurz vor Jahresende zog sich der Investor für das Hamborner Altmarkt-Center vom Projekt zurück. Eine Hiobsbotschaft, die Heider zunächst kaum glauben mochte. Dennoch bleibt er optimistisch: „Damit ist für mich erstmal ein Traum geplatzt. Dennoch: Die Chance aufs Altmarkt-Center besteht immer noch. Der Standort wird besonders von großen Textilketten stark nachgefragt – und Investoren sind austauschbar.“

Über alle Negativschlagzeilen vergesse man leider oft die Erfolgsmeldungen. Etwa, dass die neue Vierfachturnhalle als Mehrzweckhalle realisiert werde und Hamborn somit auch nach dem Abriss der Rhein-Ruhr-Halle als Veranstaltungsort interessant bleibe. Auch der Teilerhalt des Botanischen Gartens und die damit verbundene Rettung der jährlichen Fuchsienausstellung sei überaus erfreulich. „Das ist das Resultat bürgerschaftlichen Engagements.

Ohne die Tatkraft der Ehrenamtler, die sich hier vorbildlich eingesetzt haben, wäre das nicht zu stemmen gewesen“, bedankt sich Heider. Gleiches treffe auf das Engagement des Lions Clubs zu, der nicht nur erstmalig die Konzerte im Jubiläumshain finanziert, sondern deren Anzahl überdies von sechs auf acht erhöht habe und dies im kommenden Jahr fortführen werde. Das beweise, dass vieles bewegt werden könne, wenn die Menschen wieder enger zusammenrücken und nicht als Einzelkämpfer agieren würden.

Zwei Aufgaben gelte es im kommenden Jahr zu forcieren, und das sei die Erschließung der Gewerbegebiete 2/5 und des Holtkampgeländes. In Sachen 2/5 müsse über eine Umgehungsstraße geredet werden, damit die Lkw später nicht alle durch Walsumer Wohngebiet führen. „Da muss man EU- und Bundesfördermittel beantragen und bis 2014 einen Bebauungsplan erstellen.“ Langfristig müsse man außerdem über die Umgestaltung und Attraktivierung des Altmarktes nachdenken. Es gebe also auch in Zukunft jede Menge zu tun.

Eines will Heider noch loswerden: Die chronisch negativen Berichte über den Duisburger Norden mit dem Tenor „Hässlich, dreckig, kriminell“ nerven ihn gewaltig: „Ich empfehle jedem, sich einmal auf den Alsumer Berg zu stellen und zu sehen, wie grün und wie schön der Duisburger Norden tatsächlich ist.“

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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3 Kommentare

Bernhard Ternes aus Marl
am 21.12.2012 um 20:47

Ja nee ist klar, alles nur böse Nachrede...? Keine Ahnung wie die Leute nur darauf kommen einen Saustall einfach einen Saustall zu nennen? Was soll das, das ist doch so unkreativ?

Dann soll der gute Mann da mal nach 22:00 seinen Spaziergang im Winter machen, dann sehen wir, wie sehr ihm die Gegend dann noch gefällt? Nicht nur vom Berg darauf runter gucken, sondern sich einfach mal hautnah dort einfinden.

Damit er sich wie ein "Normalbürger" fühlt sollte er den Spaziergang aber alleine machen. Allein an der Optik vom weiten Rückschlüsse auf die Lebensqualität ziehen zu wollen, ist derart doof, dass man dazu schon Politiker sein muss!

Schon in meiner Jugend sagte man über den Duisburger Norden, wenn Dir nachts einer vors Auto hüpft halt drauf, aber nicht an!

Zitat:
Polizeiliche Kriminalstatistik
Duisburg 2011:
im Überblick:
Gesamtkriminalität: 55.659 Fälle
--->Zunahme um 10,15 Prozent<--- 11.369 Straftaten auf 100.000 Einwohner Aufklärungsquote: 52,65 Prozent Steigerung um 1,33 Prozentpunkte Gewaltkriminalität: 1.904 Fälle Zunahme um 3,25 Prozent Straßenkriminalität: 13.819 Fälle Zunahme um 13,99 Prozent 18.800 Tatverdächtige wurden ermittelt. 4.115 Tatverdächtige (ab 8 Jahre) auf 100.000 Einwohner • Die Zahl der erfassten Straftaten ist gegenüber dem Vorjahr wiederum gestiegen, etwas verbessert hat sich zudem die Aufklärungsquote. • Die Zahl der registrierten Tötungsdelikte (Straftaten gegen das Leben) ist mit aktuell 15 Fällen gegenüber dem Vorjahr wieder leicht gesunken. • Sexualdelikte haben gegenüber 2010 leicht abgenommen und damit die niedrigste Fallzahl der letzten Jahrzehnte erreicht; die Aufklärungsquote ist mit 76,21 Prozent allerdings gefallen. • Mit 563 Fällen liegen die Raubdelikte erstmalig wieder über dem Vorjahreswert, die fortlaufende Zunahme der Körperverletzungsdelikte ist nach wie vor ungebrochen. • Diebstähle insgesamt haben gegenüber dem Vorjahr wiederum zugenommen, insbesondere die Fallzahlen des Fahrraddiebstahls und des Diebstahls in und aus Kraftfahrzeugen sind dabei deutlich gestiegen. Demgegenüber zeigen der Wohnungseinbruchdiebstahl und der Diebstahl aus Boden- und Kellerräumen einen (deutlichen) Rückgang. • Auch im Jahre 2011 haben die Betrugsdelikte zugenommen und verändern stetig die Struktur der Gesamtkriminalität. • Die Gewaltkriminalität ist – im Gegensatz zum Vorjahr – in erster Linie durch die Zunahme der Raubdelikte wieder gestiegen; zugenommen hat zudem (in erster Linie durch Diebstähle in und aus Kraftfahrzeugen sowie Fahrraddiebstähle) die Straßenkriminalität. • Gegenüber dem Vorjahr 2010 wurden 18.800 Tatverdächtige und damit 162 Tatverdächtige mehr ermittelt; im Jahresvergleich die höchste Zahl bislang ermittelter Tatverdächtiger. Quelle: http://www.polizei.nrw.de/media/Dokumente/Behoerden/Duisburg/DUKrim2011.pdf Die Gesamtbevölkerung ist von ca. 512000 im Jahre 2002 auf etwa 489000 im Jahr 2011 gefallen. Trotzdem steigt die Kriminalität weiter an. Es ist natürlich eine Frechheit, wenn der Bürger feststellt wie die Welt dort wirklich ist. Der Bürgermeister weiß das sicher besser, nur wohnt der selbst gar nicht da, oder?

Claudia Brück aus Düsseldorf
am 27.12.2012 um 16:10

Doch doch, Herr Ternes, der wohnt schon da.

Bernhard Ternes aus Marl
am 27.12.2012 um 20:45

Na dann ist sein Gerede ja noch schlimmer, oder?

Jeder Lokalpolitiker ist natürlich bestrebt seine Stadt etwas schönzulügen....dafür habe ich bedingt verständnis, so lange man auch praxisnah versucht etwas positiv zu ändern.

Meiner Erinnerung nach war es dort schon früher so wie vom Bürgermeister beschrieben, nämlich „Hässlich, dreckig, kriminell"!

Bei einem Kriminalitätszuwachs von jährlich 10%, glaube ich nicht daran, dass sich das geändert haben soll.