In den Peschen 3-5 - Eigentümer meldet sich zu Wort: "Kein gewissenloser Vermieter"
In die Diskussion um die Problematik mit der Immobilie in Rheinhausen In den Peschen 3-5 kommt Bewegung. Nun meldete sich der Eigentümer Branko Barisic zu Wort und verwehrt sich gegen die Bezeichnung „gewissenloser Vermieter“.
Die Geschichte hätte einen unglücklichen Verlauf genommen, teilte Barisic mit. Er sei zwar Eigentümer der Immobilie, habe aber „vom ersten Tage an“ die Verwaltung in die Hände der Grundstücksverwaltung Wessel gelegt.
Ihm sei mitgeteilt worden, dass das Prozedere der Wohnungsanmietung immer ähnlich sei: Ein Ehepaar mit Kind mache einen seriösen Eindruck, miete eine Wohnung an, Wochen später wohnen 20 bis 30 Leute darin. „Was dort genau vor sich geht, entzieht sich meiner Kenntnis.“
Persönlich sei er seit einem Jahr nicht mehr in Rheinhausen gewesen. Er habe ein gesteigertes Interesse daran, das Problem zu lösen und wolle der Stadt vorschlagen, die komplette Vermietung zu übernehmen. Sogar eine Verpachtung gegen einen geringen Quadratmeterpreis an die Stadt wäre für ihn denkbar. Ein Gespräch im Bezirksamt Rheinhausen folge noch in den nächsten Tagen.
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Vorgeschichte
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In der vergangenen Woche hatte eine große Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern in Rheinhausen erneut mit einem öffentlichen Schreiben auf das Problem an der Beguinenstraße/ In den Peschen 3-5 aufmerksam gemacht.
Reiner Friedrich vom SPD-Bezirksverband Rheinhausen zeigte dafür Verständnis und kritisierte unter anderem eine zu zaghafte Vorgehensweise der Behörden. BL-Ratsherr Peter Bettermann sagte: „Die Hauptprobleme bestehen in der Überbelegung von Wohnungen, gewissenlosen Vermietern, nicht akzeptablen Lebensgewohnheiten der Zugezogenen und steigender Kriminalität, ausgehend von Armutsmigranten, vor allem aus Rumänien und Bulgarien.“
Ein gesamtstädtisches Handlungskonzept für südosteuropäische Einwanderer existiere bereits seit Frühjahr 2012. Das bestätigte der stellvertretende Leiter des Referats für Integration Mario Terzic auf Anfrage. Nun werde in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten mit Hochdruck an einem Handlungskonzept speziell für diese eine Immobilie in Rheinhausen gearbeitet.
Außerdem sei in den letzten Wochen der Sonderaußendienst des Ordnungsamtes verstärkt und die Frequenz der Kontrollen erhöht worden. Das Jugendamt sei mit rumänisch sprechenden Fachkräfte vor Ort.
Terzic erklärte, dass die dort lebenden Einwanderer aus bitterster Armut und aus gettoähnlichen Gebieten ihrer Heimat kommen und ihnen die hier üblichen Gepflogenheiten nicht vertraut seien. Sie haben Aufenthalts- und Wohnrecht, aber keinen freien Zugang zum Arbeitsmarkt. Medienberichten zufolge wohnen derzeit zirka 5000 Migranten aus Südosteuropa in Duisburg. Monatlich kämen zirka 300 hinzu.
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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